-- Anzeige --

Polnische Unternehmen leiden unter Fahrermangel

08.12.2017 14:48 Uhr
Lkw-Fahrer
In Polen fehlen tausende Lkw-Fahrer - Tendenz steigend
© Foto: Uwe Anspach/dpa/picture-alliance

Laut einer neuen Studie leiden 80 Prozent der polnischen Speditionen unter einem teilweisen oder ständigen Mangel an Fahrern – trotz vergleichsweise guter Gehälter. Schuld sind die hohen Ausbildungskosten und der anstrengende Berufsalltag.

-- Anzeige --

Warschau. Mit dem Vormarsch polnischer Spediteure auf dem europäischen Markt entsteht den Unternehmen ein ernsthaftes Problem: es fehlen bis zu 100.000 Berufskraftfahrer. Die Consulting-Firma PwC erstellte für den Arbeitgeberverband „Transport und Logistik Polen“ eine Studie, nach der zurzeit etwa 600.000 bis 650.000 aktive Berufsfahrer im Lande angestellt sind. Rund 25.000 Mitarbeiter verlassen jährlich den Beruf, während ungefähr 35.000 neu ausgebildete Personen pro Jahr zur Verfügung stehen.

Dies reiche bei Weitem nicht, um die entstehenden Lücken zu füllen, heißt es in dem Report. Gebraucht würden vielmehr jährlich rund 80.000 neue Arbeitskräfte. Die Firmen versuchen, den Mangel vor allem durch das Anheuern qualifizierter Fahrer aus Osteuropa aufzufangen, was aber immer schwieriger wird. Im Jahre 2016 verdoppelte sich die Zahl ukrainischer und weißrussischer Fahrer in polnischen Unternehmen.

Ausbildungskosten zu hoch

Die Studie kam weiterhin zu dem Ergebnis, dass jedes fünfte Unternehmen dauerhaft unter einem Mangel an Fahrern leide und nicht genügend Interessenten für die Schulungen finde. Weitere 60 Prozent der Firmen haben zumindest teilweise dieses Problem. Die größte Barriere sind für viele die hohen Kosten der Ausbildung, die in Polen bei 9000 bis 12.000 Zloty (etwa 2200 bis 2900 Euro) liegen. Hier könnten laut Bericht staatliche Zuschüsse helfen. Zwar verdienen Lkw-Fahrer östlich der Oder im Vergleich zu anderen Berufen nicht schlecht (brutto oft 1500 Euro oder mehr monatlich), doch fühlen sich viele bereits nach einigen Jahren hinter dem Steuer ausgebrannt und suchen sich eine Anstellung anderswo. (mk)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.