Warschau. Polens Güterbahn PKP Cargo hat ihr erstes Transitgeschäft durch Österreich abgewickelt. Das Unternehmen hat einen Kohlezug über die ÖBB-Strecke in Ost-Österreich in Eigenregie traktioniert und weiter via Ungarn und Serbien nach Bosnien-Herzegowina gefahren. Möglich ist das, weil PKP seit März dieses Jahres eine Sicherheitsbescheinigung für das Bahnfahren in Österreich besitzt.
Selbst mit Eigentraktion unterwegs ist PKP Cargo auch in Deutschland, Tschechien und in der Slowakei. Nach PKP-Angaben rechnet man schon bald auch mit der Zulassung in Belgien, in den Niederlanden und Ungarn. Der Kohle-Zug wurde in Ungarn von Rail Cargo Hungaria traktioniert.
PKP Cargo hat in Polen eigenen Angaben zufolge einen Marktanteil von rund 50 Prozent, DB Schenker kommt auf 21 Prozent, der Bahnbetreiber CTL auf sieben Prozent. Im ersten Halbjahr wurden 112 Millionen Tonnen befördert. Die ursprünglich für das erste Halbjahr 2012 geplante Privatisierung des Unternehmens wird voraussichtlich 2013 stattfinden. Die Regierung will einen Anteil von 50 Prozent plus eine Aktie an einen strategischen Investor verkaufen. Zehn Interessenten haben angeblich schon ein Angebot abgegeben, nähere Angaben dazu gibt es nicht. (mf)