Seoul. Nach vier Monaten haben somalische Piraten ein entführtes südkoreanisches Krebsfangschiff mit 43 Mann Besatzung wieder freigegeben. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Informanten in Nairobi berichtete, hätten die Piraten das Schiff ziehen lassen, weil die Chance gering gewesen sei, noch Lösegeld zu erpressen.
Die "Keummi 305" war am 9. Oktober vor der kenianischen Insel Lamu im Indischen Ozean gekapert worden. An Bord befanden sich 2 Südkoreaner, 2 Chinesen und 39 kenianische Seeleute.
Das 241-Tonnen-Schiff sei von der somalischen Küste auf dem Weg in internationale Gewässer, teilte das Außenministerium in Seoul am Mittwoch mit. Ein Kriegsschiff, das sich im Rahmen der EU-Anti-Piraten-Mission Atalanta in der Region befinde, sei auf Bitten Südkoreas unterwegs, um das Fangschiff zu eskortieren.
Im Januar hatten Marinesoldaten aus Südkorea einen von somalischen Seeräubern gekaperten südkoreanischen Chemikalienfrachter mit 21 Crewmitgliedern im Indischen Ozean gewaltsam befreit. Acht Piraten waren bei der Aktion ums Leben gekommen. Fünf weitere Piraten wurden gefasst und nach Südkorea gebracht, wo sie vor ein Gericht gestellt werden sollen. (dpa)