Düsseldorf/Köln. Die ersten Tochterfirmen des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group stellen ihren Betrieb ein. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte heute, dass einer von drei Standorten in Aachen zum 1. März geschlossen wird. Auch die Niederlassung der Pin Westmail in Münster beendet zum Beginn des neuen Monats die Postzustellung. In Aachen verlieren 114 und in Münster 468 Mitarbeiter ihren Job. An diesem Montag will der Insolvenzverwalter Bruno Kübler über die aktuelle Lage der Pin Group berichten. Es wird erwartet, dass die Schließung weiterer Standorte angekündigt wird und viele Pin-Mitarbeiter entlassen werden. Die Pin Group beschäftigt an 91 Niederlassungen bundesweit rund 9000 Menschen. Für insgesamt 37 Gesellschaften mit 7000 Beschäftigten ist ein Insolvenzantrag gestellt worden. Bei einem Dutzend lief Ende Februar die Zahlung des Insolvenzgeldes aus. Unterdessen verhandelt der Pin-Vorstand nach Angaben des Sprechers weiter fieberhaft mit Investoren über den Verkauf der gesamten Gruppe. „Es besteht noch berechtigter Grund zur Hoffnung“, betonte der Sprecher. Vor wenigen Tagen hatte der neu bestellte Insolvenzverwalter Bruno Kübler gesagt, dass mit Schließung und Insolvenzeröffnung bei einigen Pin-Töchtern keineswegs eine „große Lösung“ ausgeschlossen sei. Im Falle des Verkaufs könnten die Gesellschaften eingegliedert und die betroffenen Mitarbeiter wieder beschäftigt werden. Die Pin Group war im vergangenen Dezember in eine finanzielle Schieflage geraten, nachdem der Axel Springer Verlag als größter Anteilseigner dem Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatte. Als Grund wurden die schlechten Aussichten wegen des zu hohen Mindestlohns für Postboten genannt. Die Pin Group gehörte neben TNT Post zu den größten Konkurrenten der Deutschen Post auf dem Briefmarkt. (dpa)
Pin-Niederlassungen stellen Betrieb ein
In Münster und Aachen schließen Niederlassungen des angeschlagenen Briefdienstleisters: Insolvenzverwalter will kommende Woche über Lage der Pin Group informieren