Düsseldorf. Der angeschlagene Briefdienstleister Pin Group und die Deutsche Bahn werden künftig beim Brieftransport zusammenarbeiten. Mit dem Staatskonzern sei in einem Rahmenvertrag vereinbart worden, dass Pin künftig für den nationalen Brieftransport an 48 Abholstandorten der Deutschen Bahn verantwortlich sei, teilte der Postdienstleister heute in Düsseldorf mit. Die gewonnene Ausschreibung der Deutschen Bahn mache Mut für die neue Vertriebsoffensive, erklärte Pin-Vorstandschef Horst Piepenburg. Piepenburg kündigte zudem an, Gespräche mit den Unternehmen wieder aufzunehmen, die im Zuge der Liberalisierung des Postmarkts an einer „Zwei-Lieferanten-Strategie“ interessiert waren. Mit einer Vertriebsoffensive wolle die Pin Group Neukunden aus dem gewerblichen Mittelstand gewinnen. Vor wenigen Wochen hatte Piepenburg angekündigt, das Unternehmen vollständig zu erhalten und an einen Investor verkaufen zu wollen. Dabei sollen auch von strategischen und von Finanzinvestoren, inländischen wie ausländischen, vorliegen. Bislang hatte die Pin Group bundesweit für 17 Tochterfirmen Insolvenzanträge eingereicht. Piepenburg will alle Chancen des Insolvenzrechts nutzen, um das Unternehmen wieder in ruhiges Fahrwasser zu lenken. Die Pin Group war Ende vergangenen Jahres in finanzielle Schwierigkeiten geraten, nachdem der Großaktionär Axel Springer beschlossen hatte die finanzielle Unterstützung der Gesellschaft einzustellen. Begründet wurde diese Entscheidung von Seiten des Verlags mit der Einführung eines Mindestlohns für Briefträger. (dpa/sb)
Pin Group kooperiert mit Deutscher Bahn
Briefdienstleister gewinnt Brieftransport-Auftrag der Deutschen Bahn