Ostsee-Feeder-Verkehre: Hamburg und Schleswig-Holstein sollten zu Arbeitsteilung kommen

24.10.2008 17:40 Uhr
Arndt
Werner Marnette (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Werner Marnette für Hamburger Hafenunternnehmern

Hamburg. Für eine umfassende Optimierung der Container-Feederverkehre zwischen dem Hamburger Hafen und dem Ostseeraum wirbt Schleswig-Holsteins neuer Verkehrs- und Wirtschaftsminister Werner Marnette. Auf der Mitgliederversammlung des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH) sprach sich Marnette dafür aus, dass neuartige Ostsee-Feederschiff-Konzepte unter Einbeziehung der beiden großen schleswig-holsteinischen Häfen Lübeck und Kiel entwickelt und organisiert werden sollten. In der Praxis sollten dabei die in Hamburg gelöschten beziehungsweise über den Elbe-Hafen zu verladenden Übersee-Container im Rahmen einer intermodalen Transportkette zu den Ostseehäfen befördert werden. Dort sollten die Boxen dann auf Feederschiffe verladen und weitertransportiert werden. Die Landbrücke zwischen Hamburg und Lübeck/Kiel sollte über leistungsstarke Container-Shuttle-Züge überwunden werden. Aus Marnettes Sicht werde Hamburg zu den Nutznießern dieser Hafenarbeitsteilung kommen. Denn heute schon entfalle auf den Containertransit-Verkehr ein gutes Drittel des Umschlags auf den großen Seeterminals in Hamburg. Marnette: „Die vielen Feederschiffe, die dafür gebraucht werden, belasten immer gravierender die Abläufe im Hamburger Hafen.“ Ein Anfang in Richtung einer hafenübergreifenden Arbeitsteilung sei bereits durch das Engagement der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) in Lübeck im Rahmen des Container Terminal Lübeck (CTL) gemacht. Allerdings habe er den Eindruck, dass es auch und gerade zwischen dem CTL und der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) noch wesentlich mehr Möglichkeiten der Verzahnung gebe, so Marnette. Bedeutsam in diesem Zusammenhang sei auch die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg bis nach Lübeck-Travemünde, mit deren offizieller Freigabe im Dezember zu rechnen sei. Das werde den Bahnverkehr als Ganzes zwischen den beiden Standorten beflügeln. Intensiv ging Marnette auf den Bau der Fehmarnbeltquerung ein. Welche Tragweite dieses Projekt habe, hätten „unsere dänischen Freunde schon längst kapiert“. Sie erlebten es zum Beispiel im Großraum Kopenhagen/Malmö, der dank der im Jahr 2000 eröffneten Öresundverbindung rasend schnell zusammenwachse. Die Fehnarnbeltquerung, die in gut zehn Jahren fertig gestellt sein soll, hat für Marnette das Zeug, ein wichtiger „Baustein für das Boomland Ostseeregion/Norddeutschland, einschließlich Hamburg“ zu sein. (eha).

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