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Opel-Werke zu klein und mit zu hohen Fixkosten

12.04.2007 16:16 Uhr

Die Werke des Autobauers Opel sind einer Studie zufolge zu klein und haben zu hohe Fixkosten. Nur ein Werk in Spanien erreiche Stückzahlen von 400.000, die ausreichend seien, argumentierte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.

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Gelsenkirchen. Alle anderen Werke lägen bei 250.000 Fahrzeugen und weniger. Konkurrenten seien besser aufgestellt. „Nach unserer Analyse bleibt damit GM-Europe zur Kostenanpassung nur der Weg, entweder in Westeuropa ein Werk zu schließen oder mehr Volumen in die westeuropäischen Werke zu bringen“, erklärte Dudenhöffer am Donnerstag in Gelsenkirchen. Eine Möglichkeit sei, den immer stärker auf der Opel-Plattform aufgebauten und in Europa nachgefragten Chevrolet hier bauen zu lassen. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hatte am Vortag gewarnt, dass wegen Überkapazitäten erneut mehrere tausend Jobs sowie ein Werk in Europa auf der Kippe stünden. Bei der Produktion der nächsten Generation des Kompaktwagens Astra drohe eine Lücke von 230.000 Einheiten. „Das entspricht ungefähr der Kapazität eines Werkes wie Bochum oder Antwerpen“, sagte Franz. Am kommenden Dienstag werde das Management mit europäischen Arbeitnehmervertretern über den Abbau von Überkapazitäten verhandeln. Seit 2005 hatte GM im lange defizitären Europageschäft 12.000 Stellen gestrichen, die meisten bei der Tochter Opel. Der Opel-Vorstand nannte unterdessen nach Darstellung des Bochumer Betriebsratschefs Rainer Einenkel Möglichkeiten zur Kostensenkung, um Werksschließungen zu verhindern. Im Bochumer Werk, das die Modelle Astra und Zafira baut, könnten den Vorschlägen nach die Arbeitszeit erhöht, der Lohn gesenkt und weitere Arbeit an Fremdfirmen ausgelagert werden. Einenkel lehnt aber sowohl eine 38-Stunden-Woche als auch eine Anpassung des Tariflohns auf englische oder schwedische Verhältnisse in der Größenordnung von 72 bis 82 Prozent ab. „An Tarifverträgen wird nicht gerüttelt“, sagte Einenkel am Donnerstag. Dudenhöffers Vorschlag, den Chevrolet nach Europa zu holen, hält er dagegen für eine gute Idee. Bochum mit einer Kapazität von rund 250.000 Fahrzeugen bewirbt sich um die Produktion des neuen Astra, der von 2010 an gebaut werden soll. Das modernisierte Werk sei so flexibel, dass der neue Astra und der alte Zafira nebeneinander gebaut werden könnten. Opel besitzt laut Dudenhöffer mit seiner Werksstruktur tendenziell höhere Fixkosten als andere Automobilhersteller. Sieben auf Westeuropa verteilte Pkw-Werke und ein Werk für leichte Nutzfahrzeuge (Luton) produzierten dabei lediglich zwischen 1,4 bis 1,5 Millionen Fahrzeuge. Bei unveränderter Lage würde ein westeuropäisches GM-Europe-Werk in den Jahren 2008, 2009, 2015 im Durchschnitt 180.000 Wagen pro Jahr produzieren. Im Jahre 2000 habe die Zahl noch bei 232.000 Fahrzeuge gelegen. Die Werke von Ford und Peugeot-Citroën in Westeuropa produzieren laut der Studie im Durchschnitt knapp 100.000 Fahrzeuge pro Jahr mehr als GM-Standorte. Ford liege zwischen 268.000 und 299.000 Fahrzeugen pro Werk im Zeitraum 2007 bis 2015. Die Werke Köln und Saarlouis bewegten sich dabei in der Größenordnungen von 400.000. Die Werke von Peugeot-Citroën lägen zwischen 261.000 und 289.000 Fahrzeugen, GM-Europe zwischen 174.000 und 192.000.

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