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Opel-Chef: Investitionen hängen an besserer Wettbewerbsfähigkeit

21.02.2018 12:30 Uhr
Opel-Chef Michael Lohscheller setzt auf eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns

Ein gutes halbes Jahr nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern geht es beim Autobauer Opel ans Eingemachte. Der Chef sieht das Unternehmen auf einem guten Weg.

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Rüsselsheim. Beim Umbau des kriselnden Autobauers Opel steht inzwischen jeder einzelne Standort auf dem Kostenprüfstand. Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit sind nach Ansicht des Opel-Chefs Michael Lohscheller die Voraussetzung für Investitionen. „Wir müssen unsere Arbeitskosten senken und wir wollen das sozial verträglich lösen. Wir müssen für jeden Standort individuelle Lösungen finden”, beschreibt er die Lage ein gutes halbes Jahr nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern und hundert Tage nach Vorstellung des Sanierungsplans „Pace”. Unter dem vorherigen Eigentümer General Motors (GM) hatte Opel seit 1999 keine Gewinne mehr erzielt.

Die im Dezember begonnenen Verhandlungen mit der IG Metall zur Zukunft der deutschen Standorte Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach mit rund 19.000 Beschäftigten sind Lohscheller zufolge noch nicht abgeschlossen. „Wir haben mit unseren Sozialpartnern sehr schnell kurzfristige Maßnahmen wie Kurzarbeit und Vorruhestandsregelungen verabredet und dazu einen strukturierten Prozess, wie wir weiter vorgehen wollen. Wir gehen jetzt gemeinsam diese Themen durch. Ich bin sehr optimistisch, dass wir das gemeinsam mit den Sozialpartnern hinkriegen”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das Opel-Werk in Eisenach gehört mit rund 1800 Beschäftigten zu den größten Industrie-Arbeitgebern in Thüringen.

Spanien als Beispiel

Der Opel-Chef verwies auf den spanischen Standort Saragossa, wo eine deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer für einen Fünf-Jahres-Zeitraum flexiblere Arbeitszeiten, geringere Zuschläge und Lohnsteigerungen unterhalb der Inflation akzeptiert hat. Auf einer verbesserten Kostenbasis soll dort nun exklusiv die Neuauflage des Modells Corsa einschließlich einer Elektro-Version vom Band laufen. „In Spanien haben wir eine Vereinbarung gefunden und dann investieren wir dort auch. (...) Wir versuchen jetzt, Werk für Werk, Standort für Standort, die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, so dass wir dann entsprechend investieren können, sagte Lohscheller.

Das vergleichsweise kleine Montage-Werk Eisenach soll künftig einen Geländewagen auf der PSA-Plattform EMP-2 bauen, die auch einen elektrischen Antrieb ermögliche. „Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Plan auf einer GM-Architektur, die eben keine Elektrifizierung erlaubt hätte. Ich halte die Planung für extrem positiv. Wir möchten das Fahrzeug dort ab 2019 produzieren.” Zur Zukunft des zweiten in Eisenach gefertigten Modells „Adam” äußerte sich der Manager nicht.

Im Zentrum der Verhandlungen mit der Gewerkschaft steht das Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, in dem mehr als 7000 Ingenieure arbeiten. Es sei eine deutliche Stärkung, dass künftig jedes Opel-Modell am Stammsitz entwickelt und designt werde, was in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen sei, sagte der Opel-Chef. „Darüber hinaus holen wir konzernweite Kompetenzzentren nach Rüsselsheim. Für eine gewisse Zeit haben wir auch noch sehr viel Arbeit für General Motors.”

Opel Combo als „Riesenchance”

Große kommerzielle Hoffnungen setzt Lohscheller auf neue Finanzierungsangebote durch die neu aufgestellte Finanztochter und neue Modelle aus dem PSA-Entwicklungsverbund wie den jüngst vorgestellten kleinen Kastenwagen. „Der Hochdachkombi Combo ist eine Riesenchance für uns voranzukommen, weil wir in diesem Segment bislang nicht so stark vertreten waren.” Die neuen Modelle auf PSA-Architekturen könne man auch ohne Beschränkungen schnell weltweit verkaufen. „Ich möchte, dass wir einen deutlich höheren Exportanteil haben, dass wir die Abhängigkeit von Europa Schritt für Schritt reduzieren.” (dpa)

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