VR-Editorial: Ohne Schenker in die Zukunft
Jetzt ist es amtlich: DSV darf Schenker übernehmen. Der Aufsichtsrat hat dem Verkauf am 2. Oktober zugestimmt. Nun müssen nur noch die Kartellbehörden das Ganze genehmigen. Und spätestens dann ist Schenker Geschichte. Der Name Schenker wird ohnehin sehr schnell fallen, das hat DSV-CEO Jens Lund in diversen Interviews schon kundgetan.
Mit dem Verkauf endet hierzulande eine Ära. Denn trotz aller Blessuren und Probleme, die Schenker unter dem Dach der Deutschen Bahn durchstehen musste: Das Unternehmen war eine mächtige Größe im Markt, wichtiger Geschäftspartner und Auftraggeber tausender Frachtführer national und international. 19,1 Milliarden Euro Gesamtumsatz mit 72.700 Mitarbeitern an 1850 Standorten in über 130 Ländern hat Schenker im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftet. Zahlen, mit denen das Unternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder die Deutsche Bahn gerettet hat.
Diese Cashcow wird dem Bahn-Konzern in Zukunft fehlen. Umso wichtiger ist, dass die Bundesregierung endlich eine Agenda 2030 aufsetzt, wie sie die Bahn zukunftsfit macht. Das Chaos und die Unpünktlichkeit müssen endlich enden. Ansonsten wird kein Spediteur Transporte auf die Bahn verlagern und kein Bürger auf Flug oder Auto verzichten. Zu dieser…