Wien. Österreichs LKW-Maut-Einhebungssystem soll ab 2018 „roamingfähig“ sein. Geplant ist eine Umstellung weg vom gegenwärtigen Mikrowellensystem zu einem System mit Satellitenortung (GPS). Ganz wesentlich sei, dass es europaweit verwendbar ist, kündigte Klaus Schierhackl, Vorstand der Asfinag in Wien an. Derzeit sei die GPS-Technik im Vergleich zu aktuellen Mikrowellentechnik noch zu teuer. „Ein Vorteil der GPS-Technologie ist die Ortsunabhängigkeit. Es könnten damit also auch Landstraßen bemautet werden“, so Schierhackl wörtlich. Eine Anmerkung, die in der Transportbranche schon als Wink in Richtung flächendeckende LKW-Maut in Österreich interpretiert wird.
Idealerweise sollte das künftige Mautmodell im Ausland so einfach funktionieren wie ein Handy, die „Go-Box“ im LKW zur Mautabrechnung sollte sich automatisch in das Mautsystem des jeweiligen Landes einwählen. „Roaminggewinne wollen wir aber keine", erteilte Schierhackl Zusatzkosten für die Frächter eine Absage. Einem europaweit einheitlichen, zentral gesteuerten System steht er skeptisch gegenüber.
Hier sei die Gefahr groß, dass man sich dem Technologiepartner völlig ausliefert und dieser dann die Preise nach oben schrauben könne. Anders sei dies bei der Pkw-Bemautung via Vignette, hier sei das österreichische System so erfolgreich, dass sogar das „technolgieverliebte“ Deutschland an einer Vignette arbeite, so Schierhackl. In Österreich wird seit zehn Jahren eine LKW-Maut eingehoben. Von 2003 bis 2013 nahm der Staat 9,8 Milliarden Euro an Mautgebühren ein. (mf)