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ÖBB-Chef kritisiert Wettbewerbsnachteile für die Schiene

02.09.2019 15:30 Uhr
ÖBB-Chef kritisiert Wettbewerbsnachteile für die Schiene
ÖBB-Chef Andres Matthä sieht eine Schieflage bei den Bedigungen für die Schiene gegenüber der Straße
© Foto: Andreas Jakwerth/ÖBB

Andreas Matthä, der Vorstandvorsitzende der Österreichischen Bundesbahnen, fordert eine stärkere Güterverlagerung auf die Schiene, mehr Kostenwahrheit in Bezug auf den Lkw-Transit durch Österreich und eine CO2-Steuer.

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Alpach. Andreas Matthä, der Vorstandvorsitzende der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), hat ungleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen dem Straßen- und Bahntransit in Österreich bemängelt. Am Rande des Europäischen Forums Alpach sprach er sich vergangene Woche für mehr Kostenwahrheit und -transparenz aus. „Ich finde es einfach nicht in Ordnung, dass die Allgemeinheit beim Straßentransit ein Drittel dazuzahlt. Der Lkw-Transit ist zu billig“, sagte Matthä der Nachrichtenagentur „APA“.

Oft würden Lastwagen für einen Arbeitsschritt hunderte Kilometer fahren. „Bei der Bahn ist es so, dass die sogenannten externen Kosten deutlich geringer sind und bei rund acht Prozent liegen", warb der ÖBB-Chef bei der Diskussionsveranstaltung für den Bahntransit. Er plädierte zudem für das Ende des Dieselprivilegs: „Rauf mit der Mineralölsteuer.“ Langfristig ist der ÖBB-Chef für eine CO2-Grenzsteuer. Der CO2-Fußabdruck sollte weltweit oder zumindest in Europa bezollt werden.

ÖBB will Kapazitäten am Brenner erhöhen

„Mit den Einnahmen gehört die Bahninfrastruktur ausgebaut – keine reine Strafsteuer.“, forderte Matthä gegenüber der „APA“. Als Wettbewerbsnachteil empfindet er zudem die hohe Steuer auf Bahnstrom: „Bezahlt werden müssen 15 Euro je Megawattstunde, das macht rund 30 Millionen Euro im Jahr.“ Der Güterverkehr gehöre wegen des Klimawandels grundsätzlich von der Straße auf die Schiene verlagert: „Unser Ziel ist es, den Güterverkehr, den Transit und die Transitbelastung in Österreich zu reduzieren. Das heißt wir fangen an von Häfen und Industriezentren wegzufahren.“

Am Brenner, der höchstbelasteten Alpenquerung, die im vergangenen Jahr knapp 2,5 Millionen passieren, stehe die ÖBB zum Land Tirol, sagte Matthä. Im Rahmen des kürzlich zwischen Österreich und Deutschland beschlossenen Zehn-Punkte-Plans, wolle der Bahnkonzern nach seiner Aussage die Kapazitäten erhöhen. Die Rede war von 25 neuen Zügen zwischen Wörgl und dem Brenner sowie Investitionen in Höhe von 6 Millionen Euro. „Im Jahr 2021 wollen wir eine Kapazität von 450.000 Lkw zur Verfügung stellen“, sagte Matthä der „APA“. Wenn der Brennerbasistunnel in Betrieb gehe, steige die Kapazität weiter. (ag)

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