Wien. Der Vorstandschef der ÖBB-Holding, Christian Kern, nahm an der von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas initiierten „High Level Group Logistics“ in Brüssel teil und erläuterte dabei die ÖBB-Güterverkehr-Strategie für die Zukunft. Um die Qualität der Infrastruktur in Europa zu verbessern, brauche es eine koordinierten EU-Verkehrspolitik und eines von allen EU-Ländern mitgetragenen Infrastrukturplans sowie einer Harmonisierung der unterschiedlichen technischen Standards beim grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Die größten Wachstumspotenziale für die Bahnen in Europa liegen in Südosteuropa. Doch gerade dort gibt es die meisten Engpässe auf dem Bahnsektor und sei daher der EU-Handlungsbedarf am größten. Als Barriere nannte er unter anderem eine unzureichende Marktöffnung, die regionale und globale Transport- und Logistikdienstleistungen behindert. Der Ausbau der Transport- und Verladekapazitäten an der Adria und am Schwarzen Meer seien notwendig. Die ÖBB fahren mit ihrer Gütersparte Rail Cargo Austria (RCA) einen offensiven Kurs von Österreich in Richtung Ungarn, Rumänien und Bulgarien und in die Türkei und sehen sich in diesen Ländern bereits als die schlagkräftigste Player auf dem Cargo-Markt. (mf)
ÖBB-Chef bei Siim Kallas in Brüssel
Der Vorstandschef der Österreichischen Bahn Christian Kern erläutert der EU-Kommission, worauf es beim Infrastrukturausbau in Europa ankommt.