Null bis drei Prozent

Mit den neuen Mautpflichten zum 1. Oktober 2015 müssen zum ersten Mal auch Lkw und Fahrzeugkombinationen ab 7,5 Tonnen Gesamtgewicht Lkw-Maut bezahlen. "Dies wird insbesondere die Abhol- und Zustellbetriebe größerer Paket- und Stückgutnetze treffen", sagt Dagmar Wäscher, Vorsitzende des Bundesverbands der Transportunternehmen (BVT), die selbst als Transportunternehmerin für DPD tätig ist. Ein Zusteller, der zum Beispiel sechs Euro-5-Lkw mit drei Achsen in der besagten Gewichtsklasse einsetzt und im Schnitt pro Fahrzeug täglich 60 mautpflichtige Kilometer fährt, habe dadurch monatlich insgesamt 1013,14 Euro Mehrkosten, rechnet Wäscher vor. Selbst beim Einsatz von Euro-6-Lkw treffe ihn die neue Mautpflicht mit monatlich 854,28 Euro Mehrbelastung. Zusätzlich schlagen die Kosten für den Einbau der On-Board-Unit (OBU) zu Buche, der pro Fahrzeug drei Stunden in Anspruch nehmen dürfte - mit entsprechenden Fahrzeug-Ausfallkosten. Dazu kommen laut Wäscher 20 bis 30 Euro, je nach Fuhrparkgröße, für die Online-Registrierung bei Toll Collect - nicht gerechnet die Beschaffung von Bürgschaften als Sicherheit je nach Unternehmensbonität. "Das alles ist ein deutlicher Kostenschub für die Kleinen", warnt Wäscher. "Je nach Autobahnnutzung dürften die Transportpreise damit um 1,5 bis 3 Prozent steigen", schätzt sie. "Die Betriebe müssen also dringend mit ihren Kunden preislich nachverhandeln." So wie Wäscher es ausführt, handhaben es offenbar viele ihrer Branchenkollegen. "Bis Ende August haben die Unternehmen rund 124.000 Fahrzeuge unter 12 Tonnen bei Toll Collect registriert", nennt Hanns-Karsten Kirchmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, konkrete Zahlen. Insgesamt rechnet der Mautbetreiber mit 250.000 in- und ausländischen Fahrzeugen, die von der Mautpflicht ab 1. Oktober betroffen sein dürften. "Davon werden sich nach unseren Schätzungen rund 200.000 bis zum Ende des Jahres bei Toll Collect registrieren. Im automatischen Verfahren erwarten wir dann circa 140.000 Fahrzeuge", sagt Kirchmann. Insbesondere Registrierungen von Handwerkbetrieben, von Wäscheservices für Hotels oder von Dienstleistern, die mobile sanitäre Einrichtungen transportieren, erhalte Toll Collect durch die neue Maut, führt Kirchmann aus. "Neben Fahrzeugen zwischen 7,5 und 11,99 Tonnen werden aber auch Lkw unter 7,5 Tonnen angemeldet, weil sie mit Anhänger die neue Mautpflichtgrenze überschreiten. Vorwiegend kommen sie aber aus Deutschland", konstatiert er. Sogar Vereinigungen, die Toll Collect ursprünglich gar nicht im Blick hatte, wie den Bund der Steuerzahler, in dem viele Unternehmen organisiert sind, seien auf den Maut-Betreiber zugekommen. Die von Toll Collect organisierte "Road Show" in 16 Städten hat offenbar Früchte getragen. Viele Firmen haben laut Kirchmann die Sommermonate genutzt, um die Vorzüge der automatischen Einbuchung mit der OBU zu nutzen. Irrtümlich berechnete Mautgebühren Dabei ist es zu irrtümlich berechneten Mautgebühren bei 7,5 Tonnern gekommen, wie die SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr Anfang September vermeldete. Stapeln sich bei Toll Collect nun die Reklamationen? Es komme auf die aktive Mitwirkung der Nutzer an, die sich vergewissern müssten, dass die OBU auf "unter 12 t" eingestellt sei, erläutert Kirchmann. "Dann berechnet das Gerät bis zum ersten Oktober keine Gebühren. Diese Einstellung wurde in einigen Fällen aber versäumt. Es gibt derzeit für die 7,5 Tonnen-Lkw knapp 500 Rückerstattungsanträge". Bei 81.000 Fahrzeugen, die schon mit OBU ausgestattet sind, sei dies ein geringer Anteil, betont der Geschäftsführer. Toll Collect verteilt trotzdem ein Merkblatt, das alle Firmen mit der Registrierungsbestätigung erhalten. Die Servicepartner des Mautbetreibers übergeben nach Einbau der OBU ein Faltblatt, das auf die richtige Einstellung des Fahrzeuggeräts hinweist. Zum 1. Oktober 2015 wird aber nicht nur die Mautpflichtgrenze von 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf 7,5 Tonnen GG abgesenkt, es ändern sich auch die Tarife. Die Mautsätze bestehen zum Monatsanfang aus dem Mautteilsatz für die Infrastruktur und dem Mautteilsatz für die Luftverschmutzung, der sich nach der Schadstoffklasse des Lkw richtet. Der Mautteilsatz für die Infrastruktur ist abhängig von der Achsklasse. Die Achsklassen werden von derzeit zwei auf vier, sprich "zwei", "drei", "vier", "fünf und mehr Achsen" erweitert. Zudem wurde zum 1. Juli 2015 die Lkw-Maut auf weitere 1100 Kilometer Bundesstraßen ausgeweitet. Für Stückgutspeditionen bedeutet diese doppelte Mautausweitung einen doppelten Kostenschub. So werden sich für sie die reinen Mautkosten zum 1. Oktober 2015 um 25 bis 62 Prozent erhöhen. Dadurch werden die Abwicklungskosten pro Stückgutsendung um 1 bis 2,6 Prozent steigen. Das zeigt eine Studie des Steinbeis-Beratungszentrums Forwarding and Logistics (Forlogic) im Auftrag des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV). Für die Studie wurden 912 Tourprofile aus 47 Speditionsdepots ausgewertet. Daran mitgewirkt haben die Speditionsfirmen und -verbünde 24plus, CargoLine, Emons, IDS, Schenker, System Alliance und VTL. Was die Ausweitung der Maut auf weitere Bundesstraßen angeht, sind die Regionen in Deutschland indes im unterschiedlichen Umfang betroffen. Dazu liefert die Studie keine einheitliche Aussage. Fest stehe aber, so der DSLV: "Aufgrund der Ausweitung der Maut auf Lkw ab 7,5 Tonnen werden die Fahrten von und zu den Umschlagdepots der Stückgutnetze ab 1. Oktober 2015 in den meisten Fällen erstmals mit Mautkosten belastet." Zusätzlich schlagen in den Stückgutsystemen die sogenannten sekundären Mautkosten zu Buche, etwa für die Steuerung, Verwaltung und Vorfinanzierung der Mautabwicklung sowie die Kontrolle der Mautabrechnungen der zum 1. Oktober mautpflichtigen Nahverkehrsbetriebe. In einer Kostensimulation hat auch der Stückgutverbund IDS Logistik bei 2800 Nahverkehrstouren die Auswirkung der Mautausweitung ermittelt. Das Ergebnis: Die Stückgutkosten steigen durch die Gesetzesänderung um 1,9 Prozent. IDS fordert daher, dass sich auch Verlader an den Kosten beteiligen müssen. Mautumgehungsverkehre lohnen nicht Für die Untersuchung hat IDS die Fahrstrecken ihrer 2800 Nahverkehrstouren analysiert. Die Touren werden demnach zu zwei Dritteln mit Euro-5-Fahrzeugen gefahren. Durchschnittlich verlaufen die Nahverkehrstouren zu 52 Prozent auf mautpflichtigen Strecken. In einigen Regionen mit sehr großen Tourstrecken wird auf 75 Prozent der Straßen Maut erhoben. Im IDS Nahverkehrsfuhrpark betragen die durchschnittlichen Mautkosten für alle Fahrzeugtypen 125 Euro je Tour und Monat. Bezieht man die Kosten der Touren auf die beförderten Sendungen im Vor- und Nachlauf, erhöhen sich die Stückgutkosten um die besagten insgesamt 1,9 Prozent, rechnet Geschäftsführer Bargl vor. Mautumgehungsverkehre, um Kosten zu sparen, würden nicht helfen. "Aufgrund der Arbeits- und Lenkzeitvorschriften ist das nicht darstellbar", sagt er. Mehrbelastung für jeden unterschiedlich Wolfgang Thoma, Geschäftsführer der Ansorge Logistik, sieht die neuen Mautpflichten dagegen relativ gelassen. "Von unseren 150 eigenen Lkw sind drei bis fünf Prozent davon betroffen". Und diese Fahrzeuge dürften im Vor- und Nachlauf durch die neue Lkw-Maut-Pflicht zwei Prozent höhere Kosten haben. Dazu kommen die Mehrkosten für 50 bis 60 Nahverkehrs-Fahrzeuge, die die externen Frachtpartner Ansorge künftig in Rechnung stellen. "Auf das Jahr gerechnet kosten uns die neuen Regelungen mehrere Hunderttausend Euro - inklusive der Mehrkosten, die die Mauterweiterung zum 1. Juni 2015 auf zusätzliche 1100 Kilometer Bundesstraßen betrifft", sagt Thoma. Auf den Kosten sitzen bleiben wird Ansorge nicht. "In den Verträgen mit unseren Kunden haben wir definiert, dass zum Beispiel fiskalische Mehrbelastungen oder Gebühren wie die Lkw-Maut von den Auftraggebern übernommen werden." Im Gegenzug werde Ansorge natürlich seinen Frachtpartnern die Mehrkosten bezahlen. "Das ist ein Automatismus. Das wird nicht jedes Mal neu ausgehandelt." Thoma betont aber, dass ihn die neuen Mautpflichten stärker getroffen hätten, wenn er nicht rechtzeitig in Neufahrzeuge investiert hätte: "Seit Anfang 2015 haben wir fast unseren kompletten Fuhrpark auf Euro-6-Fahrzeuge umgerüstet. So gesehen, lässt mich die neue Maut kalt". Auch Holger te Heesen, geschäftsführender Gesellschafter der ABC Logistik, hat sich auf die Neuerungen frühzeitig eingestellt: "Wir ersetzen unsere 11,99-Tonnen-Fahrzeuge seit drei Jahren durch 7,49-Tonnen-Mitsubishi-Canter". Wie sich hingegen die Ausdehnung der Mautpflicht auf weitere vierstreifige Bundesstraßen konkret für ABC auswirkt, weiß te Heesen noch nicht. So rechnet er durch die Einführung neuer Mautklassen und die Anhebung der Lkw-Maut für genau die Fahrzeuge, die die längsten Strecken zurücklegen, zwar mit steigenden Kosten. Da andererseits die Mautsätze für bestimmte Fahrzeugtypen gleichzeitig sinken, wolle er noch keine voreiligen Schlüsse ziehen. Eines ärgert den Unternehmer aber: Dass es in diesem Jahr drei Mautänderungen gegeben habe. "Besser wäre es gewesen, wenn man alle Neuerungen zu einem Stichtag eingeführt und das Mautberechnungssystem nicht verkompliziert hätte". Die Ausweitung der Lkw-Maut zum 1. Oktober wird sich also in den meisten Fällen mit einem Plus von null bis drei Prozent eher moderat auf die Transportpreise auswirken. Wird die Lkw-Maut indes auf alle Bundesstraßen sowie auf Lkw ab 3,5 Tonnen ausgeweitet, wie von der Bundesregierung für nach dem Jahr 2018 geplant, erwarten Logistiker in Industrie und Handel sowie Transport und Spedition ein deutlicheres Plus von ein bis zu fünf Prozent (siehe Kasten Seite 16). Mehr zum Thema im Dossier Lkw-Maut in Deutschland www.verkehrsrundschau.de/dossiers Befragung von Verladern und Logistikdienstleistern Mautausweitung lässt Transportkosten steigen Die Mautkosten treiben die Transportkosten nach oben. Denn auf immer mehr Straßen und für immer mehr Fahrzeugtypen muss Lkw-Maut entrichtet werden. Eine aktuelle Studie bei Verladern und Logistikdienstleistern zeigt, wie sich diese Kostensteigerungen auf die Transportpreise auswirken. Im Auftrag der VerkehrsRundschau und der Unternehmensberatung BearingPoint interviewte das Marktforschungsinstitut Kleffmann im Rahmen der Erhebung"Frage des Quartals" Transport- und Logistikverantwortliche in Industrie und Handel sowie bei Transport- und Speditionsunternehmen. Auftraggeber und Auftragnehmer von Lkw-Verkehren kommen dabei zu interessanten, zum Teil aber auch unterschiedlichen Einschätzungen.Der erste Schritt der Mautausweitung erfolgt schon in diesen Tagen zum 1. Oktober 2015 mit der Ausweitung der Straßenbenutzungsgebühr auf Lkw ab 7,5 statt bisher 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Ein weiterer Schritt soll dann ab dem Jahr 2018 folgen. Die Regierung überlegt, die Lkw-Maut im Güterverkehr auch für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht zu erheben. Außerdem sollen in einigen Jahren alle Bundesstraßen unter die Maut fallen. Bisher gilt die Gebühr nur für Autobahnen und vierspurige, autobahnähnliche Bundesstraßen.Die Verlader äußern sich zu den Transportpreissteigerungen zum 1. Oktober sehr unterschiedlich. Die Spanne reicht von null bis fünf Prozent. Knapp ein Drittel (29 Prozent) der Befragten erwartet einen Anstieg von ein bis zwei Prozent. Ein weiteres Viertel glaubt, dass die Rechnungen der Spediteure um bis zu einem Prozent höher ausfallen könnten. Und 17 Prozent der Logistikverantwortlichen aus Industrie und Handel gehen sogar davon aus, dass es zu keiner Preiserhöhung aufgrund der Mautausweitung kommen wird. In Summe rechnet damit eine Mehrheit von 71 Prozent der Verlader mit einer Preiserhöhung von null bis zwei Prozent. Nur wenige Auftraggeber erwarten Kostensteigerungen von über zwei Prozent und mehr als fünf Prozent glaubt kein Verlader in Rechnung gestellt zu bekommen.Spediteure erwarten stärkeres PlusEtwas anders die Einschätzung der befragten Logistikdienstleister. Hier kalkuliert immerhin knapp ein Drittel mit einem Plus von über zwei Prozent bei den Transportkosten. Knapp zwei Drittel der Befragten indes erwartet einen Aufschlag von null bis zwei Prozent. Mit 26 Prozent rechnen die meisten Transporteure und Spediteure dabei mit nur einem geringen Plus von bis zu einem Prozent.Höhere Preise ab 2018 erwartetDeutlich anders die Erwartungen der Befragten, wenn es um die Folgen einer Mautausweitung auf alle Bundesstraßen und auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht geht. Hier rechnen sowohl Verlader als auch Logistikdienstleister mit höheren Belastungen. Mit in Summe 64 Prozent der Befragten schätzen knapp zwei Drittel der Auftraggeber von Lkw-Transporten, dass die Transportpreise um ein bis fünf Prozent zulegen würden, wenn die Ausweitungspläne der Politik Wirklichkeit werden. Mit 39 Prozent geht dabei die Tendenz eher zu einem Plus von ein bis drei Prozent. Die Befragungsergebnisse zeichnen bei den Logistikdienstleistern indes ein nicht so ganz einheitliches Bild. Die Einschätzungen der Transporteure und Spediteure reichen von null bis zwanzig und mehr Prozent. Mit 25 Prozent glauben die meisten Befragten, dass sich das Kostenplus bei ihnen zwischen drei bis fünf Prozent bewegen würde. Aber auch ein bis drei Prozent halten 21 Prozent der Befragten ebenso für realistisch, wie 15 Prozent von fünf bis sieben Prozent Mehrkosten ausgehen.Dass die Erwartungen der Logistikdienstleister bei beiden Befragungen etwas höher liegen als die Werte der befragten Verlader, hängt mit zwei Befragungsaspekten zusammen. Zum einen wurden bei den Verladern Preise und bei den Logistikdienstleistern Kosten erhoben. Nicht immer aber können die Auftragnehmer höhere Kosten bei ihren Auftraggebern durchsetzen. Ein weiterer Grund für die Differenz liegt sicherlich in der Perspektive der Betrachtung. So spiegelt der niedrigere Wert der Verlader sicherlich auch den Wunsch wider, die Preissteigerungen gering zu halten. Der wirkliche Marktpreis wird wahrscheinlich irgendwo in der Mitte zwischen beiden Polen liegen.Individuelle Kalkulation notwendigDie große Bandbreite bei allen Ergebnissen hängt zudem auch damit zusammen, inwieweit Fahrzeuge von unter 12 beziehungsweise 7,5 Tonnen zum Einsatz kommen und wie viele Bundestraßenkilometer gefahren werden. Wer schon heute hauptsächlich mit Fahrzeugen ab 12 Tonnen vor allem auf Autobahnen und vierspurigen Bundesstraßen unterwegs ist, wird von den geplanten Ausweitungen nicht so sehr betroffen sein. Wer hingegen mit kleineren Fahrzeugen fährt und viele Bundesstraßenkilometer absolviert, muss sich auf ein deutliches Plus bei Transportpreisen und Kosten gefasst machen. Jeder Verlader und Spediteur muss deshalb sein Transportaufkommen individuell kalkulieren. ak Mautkontrolle So kontrolliert das BAG die neuen Lkw-Maut-Pflichten Insgesamt werden 10 Prozent des schweren Güterverkehrs durch Toll Collect und das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) kontrolliert, das sind im Jahr etwa 20 Millionen Fahrzeuge. Die Mautprellerquote liegt dabei laut BAG seit Jahren unter einem Prozent.Grundsätzlich erfolgt die Kontrolle auf unterschiedliche Weise:- Automatische Kontrollbrücken Autobahnen: bundesweit überspannen rund 300 Kontrollbrücken die Autobahnen, wobei immer nur ein Teil der Brücken aktiv ist. Durchfahrende Fahrzeuge werden dreidimensional gescannt, das System erkennt an der Fahrzeugkontur, ob es sich um ein mautpflichtiges Fahrzeug handelt. Danach wird geprüft, ob das Fahrzeug Maut bezahlt hat.- Mobile Kontrollen: Im fließenden Verkehr erfolgt die Fernabfrage über die Infrarotschnittstelle der On-Board-Unit (OBU). Die Kontrollfahrzeuge verfügen über eine spezielle Abfragetechnologie. Wenn der Lkw keine OBU hat, erfolgt die Fernabfrage anhand des Kennzeichens.- Standkontrollen: BAG-Kontrolleure stehen an Rastplätzen mit vorgelagerter Kontrollbrücke. Sobald die Brücke einen Mautpreller findet, kann dieser ausgeleitet und eingehend kontrolliert werden.- Portable Kontrollen (seit August 2012): Mangels stationärer Kontrollbrücken auf Bundesstraßen verfügt das BAG über eine portable Technik, die beispielsweise von Straßenbrücken aus zum Einsatz kommen kann.- Betriebskontrollen: erfolgen schwerpunktmäßig bei besonders auffälligen Betrieben, auch initiativ. 2014 wurden 497 Betriebskontrollen durchgeführt, davon 429 mit Beanstandungen; 923.000 Euro wurden dabei nachträglich an Maut erhoben und Bußgelder in Höhe von 284.000 Euro verhängt.Bundesweit sind 460 Kontrolleure mit 275 Kontrollfahrzeugen des BAG im Einsatz. Mit der Ausweitung der Maut sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren noch 40 zusätzliche Fahrzeuge dazukommen. Alle mautpflichtigen Streckenabschnitte sind auf www.mauttabelle.de zu finden. Unter www.bmvi.de/mautkartebundesstrassen hat das Bundesverkehrsministerium (BMVI) außerdem eine Karte aller neuen Mautstrecken veröffentlicht. diwi

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