-- Anzeige --

Nürnberg blockt erfolgreich Lang-LKW ab

30.11.2011 17:14 Uhr
Nürnberg blockt erfolgreich Lang-LKW ab
Nürnberg lehnt die Fahrt von Lang-LKW auf dem Frankenschnellweg ab
© Foto: VDA

Auf Wunsch des Stadtrats ist ein Teilstück der Autobahn A73 vom Feldversuch ausgenommen

-- Anzeige --

München/Nürnberg. Der Nürnberger Widerstand gegen den Lang-LKW hat sich ausgezahlt. Nürnberg ist die einzige Stadt in Bayern, die sich gegen die Fahrt der überlangen LKW durch ihr Gebiet gewehrt hat, bestätigte das zuständige bayerische Innenministerium der VerkehrsRundschau. „Nürnberg ist eine Ausnahme", sagte ein Ministeriumssprecher der VerkehrsRundschau. Eine Fahrt auf der Autobahn A73 durch die Stadt, dem sogenannten Frankenschnellweg, ist deshalb im Zuge des Lang-LKW-Feldversuchs ausgeschlossen.

Dies ist in der Positivliste des Bundesverkehrsministeriums von Anfang November bereits berücksichtigt. Demnach darf auf der A73 zwischen der Anschlussstelle Nürnberg-Hafen-Ost und der Anschlussstelle Nürnberg/Fürth kein Lang LKW verkehren. Dem Innenministerium sind nach Angaben des Sprechers keine Strecken in anderen Städten oder Gemeinden in Bayern bekannt, die auf Wunsch der Kommune vom Feldversuch auszunehmen seien.

Nürnberg habe sich rechtzeitig mit dem umstrittenen Feldversuch auseinandergesetzt und im Interesse der Sicherheit und des Straßenzustands dem fragwürdigen Projekt einen Riegel vorgeschoben, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der SPD-Stadtratsfraktion. „Auf unseren städtischen Straßen wird kein Gigaliner fahren. Das klare Nein wird bei der bayernweiten Versuchsplanung berücksichtigt", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm. „Zu lang, zu gefährlich und verkehrspolitisch unsinnig – so war der überwiegende Tenor der Stadträte", begründete Brehm den Widerstand der fränkischen Metropole.

Nach Auffassung von Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel (FDP) bringt die Ablehnung von Lang-LKW durch die Stadt Nürnberg der Schiene keine Vorteile. „Wer die Verlagerung der Güter auf die Schiene will, der muss sich im Klaren darüber sein, dass die Güter erstmal bis zur Schiene kommen müssen", betonte Hessel. Lang-LKW würden ihrer Ansicht nach den Kombinierten Verkehr stärken und damit die Straßen entlasten. Dies berücksichtige auch die Ausnahmeverordnung des Bundesverkehrsministeriums: Sie schreibe vor, dass alle Fahrzeuge, die am Feldversuch teilnehmen wollen, kombiverkehrstauglich sein müssen.

„Natürlich können wir nicht ausschließen, dass es durch den Einsatz von Lang-LKW in Einzelfällen zu einer Verlagerung von der Schiene auf die Straße kommen wird", gibt die Staatssekretärin zu. Bei dem derzeit prognostizierten Wachstum des Güterverkehrs insgesamt, werde die Schiene ihren Marktanteil dennoch deutlich ausbauen. „Wir dürfen Straße und Schiene nicht in einer Konkurrenzsituation zueinander sehen. Ich halte es für wichtig, die Möglichkeiten und Auswirkungen in einem Großversuch zu untersuchen. Anschließend können wir Bilanz ziehen", unterstrich Hessel. (sb) 

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Bayern

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Schichtleiter (m/w/d)

Großostheim;Renningen

Teamkoordinator Versand (m/w/d)

Mainz;Wiesbaden;Mainz;Wiesbaden

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Jürgen Auth

02.12.2011 - 14:56 Uhr

Macht doch nichts. Dann werden vor und hinter dem gesperrten Stück des Frankenschnellweges eben ein normaler Lkw und eine Sattelzugmaschine gestellt. Die bringen dann den zusätzlichen Anhänger bzw. den Sattelauflieger auf die andere Seite. Normalsattelzug und Normal-Lkw mit Dolly fahren auch durch, dann wird alles wieder zusammengestellt. Die Pendelfahrer sind leicht zu bekommen, weil die Lang-Lkw Personal sparen. Am besten Fahrer über fünfzig, die wollen abends sowieso zu Hause sein. Damit wird gleichzeitig die Statistik der Bundesagentur für Arbeit verbessert. Die sitzt ja bekanntlich in Nürnberg...


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.