Hamburg/Kiel. Der Bund muss endlich mit mehr Leidenschaft, Entschlossenheit und Energie daran gehen, die für die maritime Wirtschaft in Norddeutschland so zentrale Elbvertiefung sowie den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) in Angriff nehmen. Das ist der Kern einer gemeinsamen Erklärung, die heute beim Treffen des Unternehmensverband Nord, der IHK Schleswig-Holstein und Handelskammer Hamburg, sowie der Verkehrsminister Schleswig-Holstein und Hamburg verabschiedet wurde. Das zum zweiten Mal in dieser Zusammensetzung durchgeführte Treffen wurde in Kiel ausgerichtet.
Zwischen dem schleswig-holsteinischen Verkehrsminister Jost de Jager (CDU) und seinem Hamburger Amtskollegen Ian Karan (parteilos) muss sich auch in Berlin endlich die Erkenntnis durchsetzen, dass "die Wasserstraßen an die gestiegenen Anforderungen der internationalen Schifffahrt angepasst werden". Der Trend sei eindeutig: Immer größere Schiffe werden in Fahrt gesetzt. Da es sich in beiden Fällen um Bundeswasserstraßen handelt, falle dem Bund die Finanzierung zu.
Der schnelle Ausbau des NOK liegt wie auch die Elbvertiefung im originäre Interesse der der beiden Nachbarländer. De Jager erinnert daran, dass gut ein Drittel der in Hamburg umgeschlagenen Ladung als Ziel- oder Quellgebiet Skandinavien, das Baltikum oder Russland habe. Der NOK sei der kürzeste und auch ökologischste Transportweg für diese Waren, so de Jager und Karan. Pro Fahrt könnten gegenüber dem Weg um Skagen 250 Seemeilen, tausende Liter Treibstoff und damit entsprechende Emissionen eingespart werden. Damit habe der NOK auch eine "ökologische Dimension". (eha)