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Niedrigere Import- und Exportpreise

22.03.2024 17:11 Uhr | Lesezeit: 5 min
Deutsche Flagge vor einem Daten udn Zahlen Graph
Import- und Exportpreise sind 2024 niedriger als im Vorjahr
© Foto: Pixels Hunter-adobe.stock.com

Die Importpreise waren im Januar 2024 niedriger als im Januar 2023. Auch bei Exporten gab es einen Preisrückgang zu vermerken. Die deutschen Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union sind im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 leicht gestiegen.

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Die Importpreise waren im Januar 2024 um 5,9 Prozent niedriger als im Januar 2023. Dabei handelt es sich um das erste Ergebnis nach der Umstellung der Ein- und Ausfuhrpreise auf das neue Basisjahr 2021. Im Dezember 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat auf Basis 2021 bei -7,0 Prozent gelegen (auf Basis 2015: -8,5 Prozent ), im November bei -7,2 Prozent (auf Basis 2015: -9,0 Prozent ). Hauptgrund für die Differenz der neuen Veränderungsraten gegenüber denen auf Basis 2015 sind die im neuen Wägungsschema veränderten Wägungsanteile sowie der veränderte Warenkorb. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, veränderten sich die Einfuhrpreise im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat Dezember 2023 nicht.

Die Exportpreise lagen im Januar 2024 um 1,3 Prozent unter dem Stand von Januar 2023. Im Dezember 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei -1,4 Prozent gelegen (auf Basis 2015: -2,4 Prozent ), im November 2023 bei -1,2 Prozent (auf Basis 2015: -2,2 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Dezember 2023 stiegen die Exportpreise geringfügig um 0,1 Prozent .

Rückgang der Importpreise im Vergleich zu Januar 2023 durch niedrigere Energiepreise

Energieeinfuhren waren im Januar 2024 um 27,7 Prozent billiger als im Januar 2023 und 1,6 Prozent billiger als im Dezember 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im Januar 2024 um 47,2 Prozent unter denen von Januar 2023. Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 34,1 Prozent, für Steinkohle um 31,0 Prozent, für Mineralölerzeugnisse um 12,6 Prozent und für Erdöl um 3,2 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar 2024 um 2,5 Prozent niedriger als im Januar 2023. Gegenüber Dezember 2023 stiegen sie um 0,1 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 5,9 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (-0,1 Prozent gegenüber Dezember 2023).

Preisrückgänge bei importierten Vorleistungsgütern, gestiegene Preise für Konsum- und Investitionsgüter

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Januar 2024 um 7,2 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2023 fielen sie um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2023 verbilligten sich insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-41,6 Prozent), Papier und Pappe (-16,8 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (-14,4 Prozent) sowie Metalle (-13,8 Prozent). Höher als im Vorjahr waren mit einem Plus von 0,6 Prozent die Preise für Investitionsgüter. Gegenüber Dezember 2023 stiegen sie um 0,2 Prozent. Konsumgüter waren gegenüber Januar 2023 um 0,3 Prozent teurer (+0,7 Prozent gegenüber Dezember 2023). Importierte landwirtschaftliche Güter waren 0,1 Prozent teurer als im Januar 2023 (+1,8 Prozent gegenüber Dezember 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kakaobohnen (+73,4 Prozent), Erdbeeren (+56,8 Prozent) und lebende Schweine (+16,8 Prozent). Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-27,1 Prozent) und Rohkaffee (-9,0 Prozent).

Preisrückgang bei Exporten von Energie, landwirtschaftlichen Gütern und Vorleistungsgütern

Die Preise für Energieexporte waren im Januar 2024 um 22,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (-7,4 Prozent gegenüber Dezember 2023). Wie bei den Importpreisen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr insbesondere in den um 33,8 Prozent gesunkenen Erdgaspreisen begründet. Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas 20,2 Prozent billiger. Weniger als vor einem Jahr kosteten nach wie vor auch Mineralölerzeugnisse (-9,7 Prozent). Gegenüber Dezember 2023 wurden sie um 1,1 Prozent teurer. Die Preise für den Export landwirtschaftlicher Güter waren 7,7 Prozent niedriger als im Vorjahr (-0,2 Prozent gegenüber Dezember 2023). Exportierte Vorleistungsgüter verbilligten sich gegenüber Januar 2023 um 4,6 Prozent (-0,1 Prozent gegenüber Dezember 2023). Dagegen wurden Investitionsgüter zu 2,8 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert. Auch die Preise für exportierte Konsumgüter lagen über denen des Vorjahres (+0,6 Prozent).

Umbasierung der Ein- und Ausfuhrpreise

Die Ein- und Ausfuhrpreisindizes wurden mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die Umstellung auf ein neues Basisjahr erfolgt turnusmäßig in der Regel alle fünf Jahre. Im Rahmen dieser Neuberechnung wurden die Wägungsanteile für die einzelnen Im- und Exportgüter aktualisiert. Die neuen Indexwerte ersetzen die bisher veröffentlichten Werte von Januar 2021 bis Januar 2024, die auf der alten Basis 2015 ermittelten Preisindizes verlieren ihre Gültigkeit. Weitere Informationen zur Umbasierung sind auf der Themenseite "Preisstatistik im Überblick" unter "Revisionen in der Preisstatistik" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Exporte in Drittstaaten

Die deutschen Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) sind im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, wurden im Februar 2024 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 59,4 Milliarden Euro dorthin exportiert. Nicht kalender- und saisonbereinigt wurden im Februar 2024 nach vorläufigen Ergebnissen ebenfalls Waren im Wert von 59,4 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 sanken die Exporte um 0,3 Prozent. Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren auch im Februar 2024 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,9 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Februar 2023 um 5,5 Prozent. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,0 Milliarden Euro exportiert, das waren 0,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen im Vorjahresvergleich um 9,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zu.

Exporte nach Russland gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken

Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sanken im Februar 2024 gegenüber Februar 2023 um 20,4 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro. Im Februar 2024 lag Russland damit auf Rang 17 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, dem Monat vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang 5 belegt.

Der Handel mit Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab.

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