Den Haag. Für die Einbeziehung aller Verkehrsteilnehmer in ein Straßenmautsystem in der EU tritt der niederländische LKW-und Logistik-Verband KNV ein. Die Pläne der niederländischen Regierung, ab 2011 in einem Stufenplan zunächst den LKW und dann auch den PKW-Verkehr zu bemauten, müssten Vorbild für entsprechende europäische Ansätze sein, sagte Willem Heeren, Präsident des niederländischen Fachverbandes auf dem einem Neujahrsempfang in Den Haag. Ihm wohnte auch der niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings bei. Durch die Einführung einer Maut auch für PKW, würden sich deren Halter in Zukunft überlegen, ob sie statt ihres eigenen Fahrzeugs künftig nicht lieber öffentliche Verkehrsmittel nutzen sollten, um ihre Arbeitsstätten zu erreichen. Damit könnte der Individualverkehr wirksam zurückgeführt werden, wodurch die Umwelt entlastet und zugleich zusätzliche Straßenkapazitäten für den unverzichtbaren gewerblichen Güterkraftverkehr geschaffen würden. Heeren sprach sich auch dafür aus, die Anzahl der in den Niederlanden bereits mit Erfolg auf Teilabschnitten des Fernstraßennetzes eingerichteten Sonderfahrstreifen („doelgroepenstroken“) für LKW zu erhöhen. Damit werde eine Art „grüner Asphalt“ geschaffen, denn die Fließgeschwindigkeit des Verkehrs werde nachhaltig verbessert und der Schadstoffausstoß werde verringert. Eine klare Absage erteilte Heeren jenen Überlegungen in einzelnen EU-Staaten, die Kabotage im Güterkraftverkehr wieder einzuschränken, um damit nationale Verkehrsmärkte zu schützen. Diese Form von Protektionismus dürfe keinen Platz in einem Europa bekommen, das auf den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr setze, so Heeren.
Niederlande: PKW-Maut soll Platz schaffen für Güterverkehr
Entlastung für wachsende Güterströme: Niederländisches Transportgewerbe fordert europaweite Maut für alle Verkehrsteilnehmer.