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Niederländisches Transportgewerbe spürt Schuldenkrise

11.10.2011 16:16 Uhr
Niederländisches Transportgewerbe spürt Schuldenkrise
Die Transportbranche in den Niederlanden befindet sich in der Kreditklemme
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Knauserige Banken und säumige Zahler belasten immer mehr Betriebe: Zahlungsziele werden immer länger gestreckt

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Zoetermeer. Immer mehr Transport- und Speditions- Unternehmen in den Niederlanden klagen über Probleme, an frische Kredite zu kommen. „Die Auflagen für die Betriebe sind seitens der Banken erheblich verschärft worden", stellt der niederländische LKW- und Logistik-Fachverband TLN (Transport en Logistiek Nederland) aus Zoetermeer im Rahmen einer Mitgliederbefragung fest. Bei der Kreditbearbeitung würden die Banken verstärkt die Unternehmenszahlen der durch die Wirtschaftskrise geprägten „mageren" letzten drei Jahre heranziehen. Doch gerade in dieser Periode mussten viele Firmen auf ihre Reserven zurückgreifen, um ihren normalen Geschäftsbetrieb aufrecht zu können. An die Bildung von Rücklagen konnten die wenigsten denken. Zahlreiche Betriebe schrieben auch rote Zahlen.

Für den TLN ist die Haltung der Banken insofern ein Problem, da in diesen wirtschaftlich schwierigeren Zeiten Investitionen zurückgestellt werden mussten. Seit diesem Jahr freuen sich viele Firmen jedoch wieder über eine Zunahme der Transportaufträge, was wiederum nach sich zieht, dass etwa in den eigenen Fuhrpark investiert werden muss. Die Zahl der Betriebe, die beim Transportaufkommen wieder an das Vorkrisenniveau anknüpfen könne, nehme zu.

Ein weiteres Problem, das den Unternehmen zu schaffen macht, ist die sich verschlechternde Zahlungsmoral. 77 Prozent der befragten Betriebe erklärte, dass die Rechnungen seitens der Auftraggeber mit zum Teil erheblicher Verspätung beglichen würden. Ein gutes Drittel der Firmen räumte sogar ein, dadurch selbst in Liquiditätsengpässe zu geraten. Das Zahlungsziel von 30 Tagen würde immer häufiger um mindestens 15 Tage überzogen. Es häuften sich aber auch die Beispiele, wonach Rechnungen sogar erst zwei Monate später beglichen würden.

Der Verband appelliert an alle Wirtschaftsbeteiligten, die Rechnungen wieder schneller zu begleichen. Schließlich hätten die Auftraggeber ja auch das Interesse daran, dass ihre Transport- und Logistikdienstleister weiterhin für sie auf einem hohen Niveau Services erbringen können. Den Transportbetrieben rät der Verband, sich im Vorfeld sehr genau ihre Auftraggeber anzusehen und deren Solvenz kritisch zu hinterfragen. (eha) 

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KOMMENTARE


Sascha Stein

12.10.2011 - 09:31 Uhr

das ist doch nicht nur in den Niederlanden. Hier in Deutschland haben wir doch das gleiche Problem. Dem ganzen kann man noch den fahrermangel dazufügen. Die großen Verbände und die Politik reden doch nur, aber es ändert sich nichts.Bin mal gespannt wer in den nächsten Jahren die Versorgung gewährleisten will. Ob ich dann noch mit meinen 12 LKW daran beteiligt bin liegt genau an diesen Problemen.


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