Hamburg. Mit dem Bau reagieren die Bahn und die Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) auf den wachsende Containerumschlag und verbessern die Anbindung des Hafens an sein Hinterland. Der neue Containerbahnhof mit acht Gleisen, die mit ihrer Länge von jeweils über 700 Metern die Bildung von Ganzzügen ermöglichen und von vier Transtainerbrücken (Bahnverladebrücken) bedient werden, bietet im Endausbau mit dann bis zu 11 Gleisen das Potenzial, künftig statt der heute jährlich rund 400.000 TEU bis über eine Million Standardcontainer abzufertigen. Der Bahnanteil im Fernverkehr über 250 Kilometer - heute bei fast 70 Prozent - kann weiter gesteigert werden. „Die überproportionale Wachstumsdynamik der Drehscheibe Hamburg ist ein Erfolg, aber auch eine ganz besondere Herausforderung für uns“, sagte der HHLA-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters bei dem Festakt. Das Unternehmen stelle sich dieser Herausforderung mit dem größten Investitionsprogramm seiner Geschichte. Rund 800 Millionen Euro investiert die HHLA bis Anfang des kommenden Jahrzehnts in den Ausbau ihrer Container Terminals Altenwerder (CTA), Tollerort und Burchardkai im Hamburger Hafen. Damit steigert die HHLA ihre Umschlagkapazitäten von derzeit rund 5,6 Millionen Standardcontainern (TEU = Twenty Foot Equivalent Unit, 20-Fuß-Container) auf über 10 Millionen TEU. Mit rund 600 Millionen Euro fließt der Großteil der Investitionen in den Ausbau des Container Terminals Burchardkai, der seine Umschlagkapazität von heute 2,6 auf künftig 5,2 Millionen TEU verdoppelt. Er ist heute der größte Containerterminal im Hamburger Hafen und bewältigt rund ein Drittel der Gesamtcontainermenge. „Export und Transport gehören ganz eng zusammen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn. „Deutschland ist in beidem Weltmeister. Damit wir unsere führende Stellung behalten können, müssen wir unsere Infrastruktur auf Weltniveau halten.“ Der ebenfalls als Redner angekündigte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ließ sich von seiner parlamentarischen Staatssekretärin Karin Roth vertreten. Sie erklärte, im Hinblich auf das dynamische Wachstum der Containerverkehre komme es mehr denn je darauf an, Hafenengpässe abzubauen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen zu stärken. Die Besonderheiten des CTB-Ausbauprojektes sind die Verdopplung der Kapazität auf der bisherigen Terminalfläche sowie der Ausbau während des laufenden Betriebs unter Volllast. Diese außerordentliche Aufgabenstellung wird mit einem intelligenten Bau- und Flächenmanagement sowie mit High-Tech-Innovationen gelöst, die basierend auf Know-how des HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA) weiter entwickelt werden: 1. Ein neues Terminallayout ordnet die verschiedenen Teilfunktionen optimal und nutzt die vorhandenen Flächen ideal aus. 2. Eine Art wandernder Baustelle stellt sicher, dass die jeweils für den laufenden Betrieb erforderlichen Flächen zu Verfügung stehen. So werden mit der Fertigstellung des Bahnhofs jetzt erstmals zusätzliche Flächen für die Containerlagerung frei. 3. Das Containerlager wird nach dem Vorbild des CTA in einer nochmals verbesserten Variante auf ein Blocklagersystem mit automatischen Stapelkranen umgestellt. Die Container können so enger und höher gestapelt werden – die Lagerkapazität wird auf rund 70.000 TEU mehr als verdoppelt. 4. Der Einsatz moderner Super-Post-Panmax Containerbrücken auf verstärkten Kaimauern führt zu einer deutlichen Erhöhung der wasserseitigen Umschlagkapazität. 5. An der Landseite wird die LKW- und Bahnabfertigung verbesser.
Neuer Containerbahnhof im Hamburger Hafen
Der neue Containerbahnhof am Hamburger Burchardkai ist am Dienstag offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.