München. Wie der Sprecher des Referates Gesundheit und Umwelt der Stadt München, Henrik Jörgens, gestern mitteilte, wurde der 14. März der Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zum 33. Mal in diesem Jahr überschritten. Nach einer EU-Richtlinie darf der Wert nur noch an höchstens 35 Tagen jährlich überschritten werden. „Das könnte durchaus Ende dieser Woche der Fall sein“, sagte Jörgens. Damit wäre die Feinstaubbelastung an der Landshuter Allee heuer noch extremer als im vergangenen Jahr. Damals wurde die Richtlinie Ende März am Ostersonntag gebrochen. Der Zeitpunkt des Überschreitens werde in diesem Jahr vielerorts rund zwei Wochen früher erreicht, erläuterte die Stadt. Grund sei vor allem die lange Inversionswetterlage in Verbindung mit dem besonders kalten Wetter im Januar und Februar. In Stuttgart sei an einer Messstation die maximal zulässige Überschreitung von 35 Mal bereits am 12. Februar erreicht gewesen. In Graz seien die 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in diesem Jahr schon an 50 Tagen und in Verona an 58 Tagen übertreten worden. Die Regierung von Oberbayern hatte im Kampf gegen den Feinstaub nach montagelanger Prüfung Anfang Febraur einem Transit-Verbot für Lastwagen in München auf dem Mittleren Ring zustimmt. Das Verbot ist aber noch nicht umgesetzt. Zudem prüft die Stadt derzeit die Einrichtung einer Umweltzone, in der nur noch schadstoffarme Fahrzeugen fahren dürfen.
München kurz vor Bruch der Feinstaub-Richtlinie
Bayern kann die Vorgaben der EU zur Feinstaubbelastung nach wie vor nicht erfüllen. An der viel befahrenen Landshuter Allee in München könnte die EU-Richtlinie schon in dieser Woche und damit noch früher als 2005 gebrochen werden.