Basel/Zürich. Die beiden größten Detailhandelsunternehmen der Schweiz, Migros und Coop, unterstützen die Pläne für eine unterirdische Güterbahn in ihrem Land. In 24 Jahren sollen autonom fahrende Elektrovehikel mit maximal 40 Stundenkilometern Waren durch sechs Meter breite, dreispurige Röhren zwischen Genfersee und Bodensee befördern. Abzweigungen sind nach Basel, Luzern und Thun vorgesehen. Der Bundesrat hat das Projekt nun ans Parlament weitergereicht, das bis Ende des Jahres ein Gesetz dazu erlassen soll.
Das Vorhaben Cargo Sous Terrain (CST) wird nach Aussage von Migros einen großen Teil der Gütertransporte unter den Boden verlagern, Staus und Lärm auf den Straßen vermindern und die Umwelt entlasten. Es bietet ein unterirdisches Gesamtlogistiksystem mit drei Komponenten — Tunnel, City-Logistik und Steuerung mit intelligentem IT-System. Eine präzisere Planbarkeit bedeute geringere Kosten, heißt es bei Coop. Daneben gelte es zu berücksichtigen, dass auch der CO2-Ausstoß merklich reduziert werde.
Kosten von 30,5 Milliarden Euro
An Hubs gelangt die Fracht an die Erdoberfläche und wird dort von anderen E-Fahrzeugen weiter verteilt – zum Beispiel zu Supermärkten oder auch zu Privatkunden, die online Produkte bestellt haben. Tunnelbohrungen für einen ersten Streckenabschnitt sind für 2026 geplant, 2045 soll das 33 Milliarden Franken (30,5 Milliarden Euro) teure Projekt fertig sein. Dem dahinter stehenden Konsortium von Schweizer Unternehmen gehören auch Migros und Coop an. (ms)