Meister-Titel in der Logistik: Das müssen Interessenten wissen

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung in der Logistik eröffnen sich mit der Weiterbildung zum Logistikmeister weitere Aufstiegsmöglichkeiten und Aufgaben. Diese reichen von der Übernahme von Fach- und Führungsaufgaben über die Eröffnung eines eigenen Betriebs bis hin zur Fortbildung zum Geprüften Betriebswirt (IHK). Der Weg zum Logistikmeister Um nach einer abgeschlossenen Ausbildung auf der Karriereleiter weiter aufzusteigen, ist der Meister-Abschluss ein altbewährter Weg. Im Jahr 2010 hat der Geprüfte Logistikmeister den Geprüften Meister für Lagerwirtschaft von 1991 abgelöst, um eine Aufstiegsmöglichkeit für die ausgebildeten Fachkräfte für Lagerlogistik zu bieten, wie die IHK-München mitteilt. Jedes Unternehmen das in der Logistik tätig ist, braucht ausgebildete Logistikmeister. Deshalb fördern manche Betriebe ihre Angestellten und übernehmen beispielsweise die Kosten der Weiterbildung - die man in Vollzeit oder berufsbegleitend machen kann. Wie die Eckert Schulen, eine der größten privaten Bildungseinrichtungen in Deutschland, berichten, ist auch die Eigenmotivation der Auszubildenden hoch - schließlich gehen mit dem Titel verschiedene Aufstiegschancen einher. Wozu ein Meistertitel? Der Meistertitel ist einem Bachelorabschluss gleichwertig, jedoch nicht gleichartig. Man trägt mit der erlangten Qualifikation also den Titel "Bachelor Professional", wer allerdings ein Studium beginnen möchte - zu dem der Meistertitel berechtigt -, muss zunächst einen Bachelor an einer Hochschule absolvieren, bevor sich ein Masterstudium beginnen lässt. An wenigen Hochschulen lässt sich diese Stufe mit einer Eignungsprüfung überspringen. Zudem berechtigt der Meister zu der Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Betriebswirt (IHK) (siehe Kasten). Wer die Meisterprüfung abgeschlossen hat, ist außerdem dazu berechtigt, einen Betrieb selbstständig zu gründen oder zu übernehmen und anschließend zu führen. Allerdings lässt sich auch in einem Angestelltenverhältnis mit dem Meisterbrief eine höhere Position erlangen. Zudem berechtigt der Meistertitel zur Ausbildung von Lehrlingen. Und auch das Gehalt steigt: Laut IHK liegt das Durchschnittseinkommen eines Logistikmeisters zwischen 3500 und 4500 Euro. Eine Studie der Universität Würzburg belegt, dass Meister über einen langen Zeitraum hinweg deutlich mehr als vergleichbare Akademiker verdienen. Die Anreize erzielen ihre Wirkung: Die Anzahl an Industriemeistern ist in den letzten Jahren weiter gestiegen, bestätigen die Eckert Schulen. In der bundesweiten IHK-Fortbildungsstatistik des Berichtsjahres 2022 wurden in demselben Jahr 1675 Logistikmeister-Prüflinge verzeichnet. Der Meistertitel verweist auf einen längeren Ausbildungsweg und ein größeres Wissen und Können, weshalb er als Qualitätssiegel für Kunden gilt. Aufgaben eines Logistikmeisters Neben den Aufgaben, die mit der Auszubildenden-Betreuung einhergehen, sind geprüfte Logistikmeister die Schnittstelle zwischen Management und Arbeitern und im Büro wie im Lager tätig. Je nach Betrieb und Anforderungen können ihnen verschiedene Aufgaben und Verantwortungsbereiche zufallen. Dazu zählen Arbeitsorganisation und das Sicherstellen von Informations- und Materialketten. Sie überwachen die logistischen Abläufe sowie die Beschaffung und Verteilung der Güter. Zudem fällt ihnen die Personalauswahl und die Kontrolle der Arbeitsleistung zu. Logistikmeister können Führungsaufgaben im mittleren Management übernehmen und Projekte eigenverantwortlich leiten, optimieren und beaufsichtigen, sodass die Prozesse reibungslos und pünktlich ablaufen. Geprüfter Betriebswirt (IHK), Staatlich Geprüfter Betriebswirt oder Meister? Der Meister berechtigt zu der Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Betriebswirt (IHK). Dieser Abschluss ist gleichwertig mit einem Master-Abschluss (Master Professional) und das höchste Level der beruflichen Bildung im Deutschen Qualifikationsrahmen. Die Aufgaben beinhalten Unternehmungsführung, -organisation und -kommunikation sowie personalwirtschaftliche Planung und Koordination von Leistungsprozessen. Zumeist gehen mit dem Abschluss höhere Positionen - auch als Abteilungsleitung oder Geschäftsführung - und eine weitere finanzielle Verbesserung einher. Der Staatlich Geprüfte Betriebswirt hingegen ist auf dem gleichen Qualifikationsniveau wie der Meister, allerdings ist er weniger fachbezogen und folgt auf kaufmännische Ausbildungen. Auch als Staatlich Geprüfter Betriebswirt ist man dazu berechtigt, die Prüfung zum Geprüften Betriebswirt (IHK) abzulegen. Ein Staatlich Geprüfter Betriebswirt kann beispielsweise im Management oder als Unternehmensberater tätig werden und übernimmt ähnliche Aufgaben wie der Meister, unter anderem die Koordination von Projekten, Beratung oder betriebliche Organisationsentwicklung. Finanzielle Unterstützung Finanzielle Förderung während der Fortbildung gewährt das ehemalige Meister-BAföG, seit August 2016 Aufstiegs-BAföG genannt. Es ist im Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) verankert. Die Höhe der staatlichen finanziellen Unterstützung hängt von der individuellen Situation ab. Eine Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung - unter bestimmten Umständen reicht auch mehrjährige Berufspraxis. Zudem müssen für einen BAföG-Zuschuss bestimmte zeitliche und qualitative Anforderungen erfüllt werden. Die Regelsätze laut AFBG liegen für Alleinstehende derzeit bei höchstens 963 Euro pro Monat. Seit 2020 gilt, dass nur 50 Prozent der Förderung zurückgezahlt werden müssen. Das Alter des Antragstellers spielt für die Bewilligung des Aufstiegs-BAföG keine Rolle - so steht allen die Tür zum Meistertitel und damit der Weg nach oben offen.

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