Berlin. Es sei enttäuschend, dass sich der Senat „mehr als dagegen ausspricht“, sagte Mehdorn bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) am Mittwoch in Berlin. „Er kämpft aktiv gegen die Bahn.“ Dabei würden „alle Mittel“ eingesetzt, um das wichtige Projekt eines Börsengangs zu verhindern. Dies könne am Ende „dazu führen, dass auch die Bahn als letzter großer Arbeitgeber hier so nicht mehr existieren wird, wie er das heute tut.“ Die Zentrale in Berlin gebe es nur, wenn der Konzernverbund erhalten und nicht aufgeteilt werde. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Michael Müller, sagte: „Es geht nicht um einen Angriff gegen die Bahn.“ Berlin wolle sie am Standort erhalten und stärken. Daher solle gerade verhindert werden, dass die Bahn in Teilkonzerne zerschlagen werde, an denen sich Finanzinvestoren beteiligten. Über eine Strukturentscheidung für diesen wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge müsse aber diskutiert werden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und mehrere Senatoren hatten sich in den vergangenen Monaten gegen Pläne der Bundesregierung für einen Bahn-Börsengang ausgesprochen. Die Bahn ist mit rund 19.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber Berlins.
Mehdorn: Senat „kämpft gegen die Bahn“ - SPD weist Vorwürfe zurück
Bahnchef Hartmut Mehdorn hat dem Land Berlin vorgehalten, gegen eine Teilprivatisierung des Konzerns Front zu machen.