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Meeresschützer: Studie zeigt erschreckend hohe Schiffsemissionen

12.02.2008 15:57 Uhr

Meeresschützer haben die Einführung strengerer Umweltstandards für Schiffe gefordert. Eine neue Studie zeige „erschreckend hohe“ Emissionswerte beim Seeverkehr, teilte die Aktionskonferenz Nordsee (AKN/Bremen) am Dienstag mit.

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Bremen/Hamburg. Der in Hamburg vorgestellten Studie zufolge verursachten Schiffe an Nord- und Ostsee im Jahr 2005 insgesamt Emissionen von mehr als 47.000 Tonnen Schwefeloxid, 138.000 Tonnen Stickoxid und 3265 Tonnen Feinstäube. Ursache seien die schlechten Treibstoffe und technischen Standards an Bord. „An Land würden Schiffe wie Sondermüllanlagen behandelt“, sagte AKN-Sprecherin Nadja Ziebarth. Das Gutachten erstellte die Gesellschaft für angewandten Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr (Bremen). Erfasst wurden darin Seeverkehre von und zu den 18 wichtigsten deutschen Häfen im Radius von 120 Seemeilen von Hamburg, darunter Bremerhaven, Lübeck/Travemünde und Rostock. Erstmalig kamen dabei die Emissionen der Schiffe in unterschiedlichen Fahrzuständen unter die Lupe. Demnach entstanden etwa ein Drittel der Gesamtemissionen während der Liegezeit der Schiffe im Hafen. Von den gesamten Schwefelemissionen durch Straßenverkehr und Schifffahrt entfielen der AKN zufolge 92 Prozent auf die Schifffahrt. An Nord- und Ostsee liegt der bereits vergleichsweise niedrige Grenzwert für den Schwefelanteil im Treibstoff bei 1,5 Prozent. Die Meeresschützer fordern eine schrittweise Absenkung auf 1,0 Prozent bis 2010 und auf 0,5 Prozent bis 2015 weltweit sowie eine weitere Absenkung an Nord- und Ostsee. Zudem verlangen sie die Abschaffung der sogenannten Schweröle. Die Versorgung mit Landstrom während der Liegezeit sei eine mögliche Option, die Situation vor allem in den Hafenstädten zu verbessern, hieß es. „Wir wollen auch, dass Seeschiffe sauberer werden“, betonte der Sprecher des Verbandes Deutscher Reeder, Max Johns. Insbesondere in Küstennähe sei es sinnvoll, auf sauberen Treibstoff umzusteigen. Ein Schwefelgehalt von 1 Prozent sei machbar. Johns warnte allerdings davor, nur auf Schwefel zu schauen: Eine Veränderung des Treibstoffs bringe auch höhere Kosten mit sich. Werde die Schifffahrt teurer, gingen wieder mehr Lastwagen auf die Straße. Und das verursache einen höheren CO2-Ausstoß. Auch würde die Herstellung des sauberen Kraftstoffes bei den Raffinerien zu mehr CO2-Ausstoß führen. „Wenn man den Schwefel reduziert, erhöht man die Treibhausgase.“ Die Forderung nach Landstrom sei „unrealistisch“: Die technischen Standards seien weltweit heute noch zu unterschiedlich. Daneben benötigten große Schiffe enorme Mengen Strom, die nur durch den Bau neuer Kraftwerke zu produzieren seien.

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