Berlin - Wenn Deutschland 2003 Straßengebühren für Lastwagen ab zwölf Tonnen einführt, folgt es darin dem Vorbild zahlreicher europäischer Staaten. Das Bundesverkehrsministerium veröffentlichte am Mittwoch in Berlin eine Liste von zehn europäischen Ländern, die Gebühren für die Straßennutzung von Lastwagen verlangen. Am teuersten ist demnach die Fahrt auf der österreichischen Brenner-Autobahn. Lastwagen mit weniger als drei Achsen zahlen 1,22 Mark (0,62 Euro) pro Kilometer. Der Höchstpreis gilt für Lkw mit mehr als vier Achsen in der Zeit von 22.00 bis 5.00 Uhr, nämlich 8,45 Mark für jeden Kilometer. Die mautpflichtige Strecke ist allerdings auch nur 35 Kilometer lang. Die geringsten Gebühren verlangt Griechenland für die Lkw- Benutzung von 871 Straßenkilometern, darunter auch Strecken, die teilweise nur eine Fahrspur haben. Zwischen sieben und acht Pfennig fallen pro Kilometer an. Die meisten Länder erheben unterschiedliche Gebühren je nach der Zahl ihrer Achsen. Die Schweiz hingegen hat ein System von mehreren Emissionsstufen. Die Schweiz ist auch das einzige Land, wo das gesamte Straßennetz mautpflichtig ist. In Ungarn wird nur auf einer Strecke von 115 Kilometern abgerechnet, in Frankreich sind 7220 Kilometer gebührenpflichtig. Mautgebühren für Lkw gibt es außerhalb Europas beispielsweise in Japan. Je nach Gewicht beträgt die Maut zwischen 54 Pfennig und 1,23 Mark. Maut (DM/km) Land Minimum Maximum mautpflichtiges Netz Deutschland: 0,27 0,37 alle Autobahnen (Gesetzentwurf) Frankreich: 0,42 7220 Kilometer Griechenland: 0,07 0,08 871 Kilometer Italien: 0,13 0,24 6469 Kilometer Norwegen: 0,19 196 Kilometer Österreich: 1,22 8,45 35 Kilometer (Brenner) Portugal: 0,23 0,26 808 Kilometer Schweiz: 0,21 0,83 gesamtes Netz Slowenien: 0,26 0,38 249 Kilometer Spanien: 0,42 0,47 2083 Kilometer Ungarn: 0,28 0,44 115 Kilometer (dpa)