Matthias Wissmann wird neuer VDA-Präsident

26.03.2007 16:07 Uhr

VDA-Vorstand wählt ehemaligen Bundesverkehrsminister zum Nachfolger des zurückgetretenen Bernd Gottschalks

Berlin. Der CDU-Politiker und frühere Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann wird neuer Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Der VDA-Vorstand wählte Wissmann heute auf einer Sondersitzung in Berlin. Er tritt sein neues Amt am 1. Juni an. Wissmann löst damit Bernd Gottschalk ab, der vor zwei Wochen wegen Kritik an seiner Verbandsarbeit zurückgetreten war. „Die Entscheidung wurde von allen Herstellergruppen im Vorstand und Präsidium des VDA einstimmig getroffen“, betonte Dieter Zetsche, VDA-Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender des Autokonzerns DaimerChrysler. Wissmann, der bisher Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag war, soll die Präsenz der wichtigsten deutschen Industriebranche in Berlin und Brüssel verbessern. der 57-jährige CDU-Politiker das Amt bekommen wird. Die bundespolitische Erfahrung sowie seine guten Kontakte zur EU in Brüssel machten den 57-Jährigen zur Idealbesetzung, hieß es aus Verbandskreisen in Frankfurt. Bernd Gottschalk gratulierte seinem Nachfolger Wissmann zur Wahl an die VDA-Spitze: „Besonders ans Herz lege ich ihm das Hersteller/Zulieferer-Verhältnis, das mehr als alles andere über die gemeinsame Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche entscheidet.“ Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte Wissmann bereits am Wochenende als „gute Wahl“ bezeichnet. „Der designierte Präsident bringt reichlich Erfahrungen in der Verkehrspolitik mit und kennt das europäische Parkett sehr gut“, so Gabriel. Der Umweltminister hatte die Industrie zuletzt wegen verfehlter Selbstverpflichtung beim Klimaschutz kritisiert. In der Debatte um die Senkung des klimaschädlichen Kohlendioxids war die Branche immer mehr in die Defensive geraten. Mitten in der Klimaschutzdebatte war VDA-Präsident Gottschalk vor zwei Wochen überraschend zurückgetreten. Aus den eigenen Reihen waren ihm Zaudern und Fehler in der Klima-Diskussion vorgeworfen worden. Die Zeit drängte, weil der VDA bei diesem heiklen Thema nicht ohne Führung dastehen wollte. Zudem veranstaltet der Verband im September in Frankfurt die weltgrößte Automesse IAA. Der aus Baden-Württemberg stammende Wissmann verfügt laut Branchenkreisen über profunde Fachkenntnisse in der Verkehrspolitik bringt gleichzeitig hohe kommunikative Fähigkeiten mit. Ihm werden gute Kontakte zu den Autokonzernen DaimlerChrysler und Porsche nachgesagt. Wissmann wird mit seinem Amtsantritt zum 1. Juni sein Bundestagsmandat niederlegen. (dpa/sb)

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