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Massenentlassungen: Pin Group macht Drohung wahr

06.12.2007 13:50 Uhr

Der Briefdienstleister hat vorerst 880 Mitarbeitern gekündigt, weitere Maßnahmen werden geprüft. Zudem hat Pin wegen des Mindestlohns das Bundeskartellamt eingeschaltet

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Berlin/Luxemburg. Nach dem Kompromiss für einen Post-Mindestlohn hat der private Briefzusteller Pin Group seine Entlassungsdrohungen wahrgemacht. Bei den Arbeitsagenturen sei die Kündigung von insgesamt 880 Mitarbeitern angezeigt worden, wie die Pin Group heute in Berlin mitteilte. Betroffen seien zunächst 100 Mitarbeiter in Hamburg, 230 in Niedersachsen, 250 in Hessen und 300 in Nordrhein-Westfalen. Geprüft würden weitere Personalmaßnahmen bei den Pin-Gesellschaften in Bayern sowie in anderen Bundesländern. „Nach heutigem Kenntnisstand müssen wir leider davon ausgehen, dass wir in den nächsten Tagen weitere Massenentlassungen anzeigen müssen“, sagte Pin-Chef Günter Thiel. In der Aufbauphase der Pin Group könne sich das Unternehmen „einen Blockadelohn“ von 9,80 Euro pro Stunde nicht leisten. Anders als die Deutsche Post sei die Pin Group nicht von der Mehrwertsteuer befreit. Dies bedeute einen zusätzlichen Nachteil von mehr als 19 Prozent gegenüber dem Konkurrenten. Zudem hat die Pin Group heute beim Bundeskartellamt ein Eilverfahren gegen den Tarifvertrag zum Post-Mindestlohn beantragt. Nach Auffassung des Unternehmens hat der zwischen dem AGV Postdienste und der Gewerkschaft Verdi vereinbarte Tarifvertrag wettbewerbsverhindernde Wirkung. Daher müsse das Bundeskartellamt aus Sicht von Pin die gesetzliche Ausweitung des Vertrags auf die gesamte Branche über das Entsendegesetz zum 1. Januar 2008 untersagen. Die Pin Group, die mehrheitlich dem Medienhaus Axel Springer gehört, ist mit 9000 Mitarbeiten nach eigenen Angaben der größte private Briefzusteller in Deutschland. Die Gruppe hatte 2006 einen konsolidierten Umsatz von 168,3 Millionen Euro. Die Koalition in Berlin hatte sich in der vergangenen Woche nach langem Streit auf einen gestaffelten Mindestlohn von 8 und 9,80 Euro für Mitarbeiter der Postbranche geeinigt. (dpa)

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