München. Der Nutzfahrzeughersteller MAN hat am Montag in München die „Consistently Efficient“ Tour 2011 durch 20 europäische Metropolen in zehn Ländern gestartet. Bis zum 17. Juni werden drei MAN TGX, darunter zwei TGX EfficientLine sowie ein Referenzfahrzeug mehr als 10.000 Kilometer zurücklegen. Die erste Station nach München ist Prag.
Mit dieser Tour will MAN beweisen, dass die MAN TGX Efficient Line das auf der IAA 2010 versprochene Einsparpotenzial von drei Litern im alltäglichen Fahrbetrieb realisieren kann, sagte Björn Loose, Marketing-Director bei MAN. Um die Verbrauchswerte exakt und zertifiziert ermitteln und aufzeichnen zu können, haben die drei Trucks vorab die genau gleiche Strecke voll beladen und zurückgelegt. Die Messfahrt fand unter Aufsicht des TÜV Süd statt.
Die MAN Sattelzugmaschinen ziehen eigens für die Tour gestaltete Trailer. Durch die transparenten Planen der Trailer werden die Botschaften der Tour „Konsequent Effizient", „Kraftstoff sparen" und „Weniger CO2" sichtbar. Die mehr als zwei Meter hohen Buchstaben ruhen auf Stahl-verstärkten Betonfundamenten, die jeweils 24 Tonnen wiegen. Mit den beladenen Spezial-Trailern wiegen die Sattelzüge exakt 38,5 Tonnen. Somit lassen sich die Fahrtdaten und Verbrauchswerte vergleichen.
Joschka Fischer: Gebt Vollgas bei Nachhaltigkeit
Thematisch passend lud das Münchner Unternehmen Joschka Fischer, Außenminister a.D., als Sprecher der Auftakt-Veranstaltung der „Consistently Efficient“ Tour 2011 ein. In Fischers Vortrag über Nachhaltigkeit forderte der Ex-Politiker die deutschen Unternehmen auf, beim Thema Effizienz Vollgas zu geben, um international nicht abgehängt zu werden. Die Auswirkungen der künftigen E-Mobilität auf den Schwerlastverkehr könne er noch nicht absehen, aber er sei sich sicher, dass es Konsequenzen daraus geben werde. Denn die von China diktierte Entwicklung der Elektromobilität sei nicht aufhaltbar. "Die Entscheidungsfrage ist nur noch, ob diese Entscheidung zu unseren (Anm. d. Red.: deutschen) Lasten geht," so Fischer. Als Automobilstandort Nummer 1 stelle sich Deutschland die Frage, ob es bei der Entwicklung hin zur Elektromobilität vorne wegfahren oder von anderen Nationen abgehängt werden möchte. Innovationen seien gefragt.
Spediteuren rät Fischer, aus den steigenden Dieselpreisen und dem zunehmenden Druck "Konsequenzen zu ziehen". In den Innovationszyklen müssten jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden - "je entschlossener desto besser".
Bezüglich der Transportwege der Zukunft sagte Fischer: "Auf Strecken unter 300 Kilometern wird der LKW auch künftig das entscheidende Mittel des Transports sein." Er sei ein Realo und wisse, dass Wirtschaftswachstum verstärkten Austausch von Gütern mit sich bringe. (jko)