New York. Die Containerreederei Maersk reagiert auf die flauere Weltkonjunktur und will weniger Schiffe auf die Strecken zwischen Asien und Europa schicken. „Momentan ist die Route Asien–Europa ein Verlustgeschäft“, sagte Maersk-Vorstandschef Nils Andersen dem „Wall Street Journal“ (Mittwoch). „Es gibt keinen Bedarf für die Menge an Schiffen, die derzeit unterwegs sind. Daher ist es selbstverständlich, dass wir darüber nachdenken, die Kapazität zu reduzieren.“ Inwieweit sie sinken soll, sagte der Manager nicht.
Neben dem Einsatz von weniger Schiffen dreht die Reederei auch an weiteren Stellschrauben. Schiffe auf weniger zeitkritischen Routen führen langsamer und sparten damit Sprit ein, sagte der Maersk-Chef weiter. Zudem will das Unternehmen die Preise erhöhen. Zwischen zehn und elf Prozent sollen die Frachtraten auf den Strecken zwischen Asien und Europa ab dem 1. November steigen. Dieses Plus sei trotz des schwierigen Umfelds realistisch, sagte der Manager.
Die Schifffahrtbranche spürt ein Abflauen der Wirtschaft schnell, da der Löwenanteil des Welthandels per Schiff abgewickelt wird. Die aktuellen Überkapazitäten in der Branche stammen noch aus früheren Boomjahren: 2007 und 2008 bestellten Reedereien eine ganze Reihe neuer Schiffe in der Hoffnung auf einen weiter steigenden Welthandel. Da der Bau der großen Transportschiffe viel Zeit in Anspruch nimmt, werden diese häufig erst jetzt an die Reedereien ausgeliefert. (dpa/bw)