Frankfurt/Main. Ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag könne für das neue Zentrum im Norden des Flughafens ausgegeben werden, wenn man ausreichend oft nachts fliegen dürfe, sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Dienstag bei der Bilanzvorlage. Die genaue Zahl der benötigten Nachtflüge wollte Spohr nicht nennen. Die Genehmigung für den Bau einer neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen war mit Einschränkungen der nächtlichen Flüge verknüpft worden. Danach sind künftig nur 17 Flüge in der Nacht erlaubt. Die Lufthansa hat dagegen eine Klage eingereicht. Bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Kassel, die Anfang kommenden Jahres erwartet werde, könne deshalb keine Entscheidung über die Neubauten getroffen werden. Die Lufthansa hatte für den Gesamtkonzern einen Bedarf von 41 Nachtflügen im Jahr 2020 angemeldet. Nach Angaben von Spohr müsste Lufthansa Cargo bei starken Einschränkungen Teile seines Wachstums an anderen Standorten wie München, Leipzig oder Zürich planen. 2007 sanken die Umsätze der Lufthansa-Frachttochter um 3,8 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Spohr führte dies unter anderem auf einen Abbau der Kooperationen mit anderen Fluggesellschaften zurück. Der operative Gewinn stieg von 81,5 auf 135,6 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einem operativen Ergebnis mindestens wie im Vorjahr. Der Umsatz solle etwas stärker als das vom Weltluftfahrtverband IATA geschätzte Wachstum der Weltluftfrachtumsätze von 4,5 Prozent zulegen. Ende 2007 hatte Lufthansa Cargo 4587 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor waren es noch 4671.
Lufthansa Cargo investiert nur bei günstiger Nachtflug-Regelung
Das Frachtflugunternehmen Lufthansa Cargo macht Investitionen in ein neues Logistik-Zentrum in Frankfurt von der Zahl der erlaubten Nachtflüge abhängig.