Paris/Frankreich. Die französische Staatspost La Poste wird aller Voraussicht mit der Firma Aigle Azur (Go Fast) in Exklusivverhandlungen über den Verkauf ihrer Luftfrachttochter Europe Airpost eintreten. Nach einer Meldung der Pariser Les Echos steht die Frage auf der Tagesordnung der heutigen Verwaltungsratssitzung. Aigle Azur habe für die Übernahme 47 Millionen Euro angeboten. Wie die Zeitung Le Monde meldete, hat auch die irische Air Contractors (AC) eine Offerte abgegeben, ein gemeinsames Luftfrachtunternehmen des südafrikanischen Konglomerats Imperial Holdings und der belgischen Compagnie maritime. Es beläuft sich auf 38 Millionen Euro. Euro Airpost kam im letzten Jahr auf 242 Millionen Euro Umsatz und verbuchte damit einen Zuwachs um 36 Prozent. Das Flugunternehmen arbeitet mit Gewinn, befördert tagsüber Charter-Passagiere und dient nachts als Brieftransporter. Der Anteil an der gesamten Briefbeförderung durch La Poste beträgt 12 Prozent. Das Staatsunternehmen will die Kosten für Ausrüstung und Wartung der Tochter nicht mehr tragen und die entsprechenden Mittel für sein Modernisierungsprogramm verwenden. Die Postgewerkschaften sind gegen den Verkauf an Aigle Azur, das zur Luft- und Seefrachtgruppe Go Fast des algerischen Geschäftsmanns Arezki Idjerouidene gehört und bisher nur Passagiere befördert. Sie befürchten ein schlechteres Arbeitsklima, sehen den Deal durch umfassende Absicherungsforderungen seitens Aigle Azur vorbelastet und verweisen darauf, dass es zu dem geplanten Verkauf Alternativen gebe. Denkbar seien beispielsweise partnerschaftliche Lösungen oder auch ein LBO durch die Europe Airpost-Piloten. (jb)
Luftfracht: Verkauf von Europe Airpost
La Poste will seine Luftfrachttochter Europe Airpost an das Unternehmen Aigle Azur verkaufen