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Luftfracht: Corona treibt die Preise in die Höhe

22.07.2020 09:03 Uhr
Emons, Luftfracht, Charter, Flugzeug, Schutzmasken
Teilweise wurden in der Corona-Krise Passagierflugzeuge für Frachtzwecke gechartert
© Foto: Emons

Obwohl von März bis Mai weniger Fracht auf dem Luftweg unterwegs war, sind die Preise deutlich gestiegen. Exporte nach China kosteten rund 40 Prozent mehr.

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Wiesbaden. Während der Passagierflugverkehr sehr stark von den Reiseeinschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen war, wurden weiterhin Güter auf dem Luftweg verschickt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Empfang und der Versand von Luftfracht im Zeitraum März bis Mai 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,1 Prozent auf rund 1,1 Millionen Tonnen zurückgegangen .Zum Vergleich: Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen ging demnach im selben Zeitraum um 87,4 Prozent zurück. 

Sinkende Kapazitäten führen zu Preissteigerungen

Der weitgehende Wegfall der Bellyfracht und punktuelle Engpässe anderer Transportwege führten zu steigenden Preisen im Luftfrachtverkehr. Die Preise für Luftfracht waren bereits im 1. Quartal 2020 deutlich höher als im 4. Quartal 2019 (Exporte +11,9 Prozent, Importe +3,9 Prozent). Betroffen von den Preissteigerungen in der Luftfracht waren insbesondere die Exporte in die Volksrepublik China mit einer Steigerung von 40,6 Prozent. China war bereits seit Jahresbeginn stark von der Ausbreitung des neuen Coronavirus betroffen. Zum Vergleich: Exporte in die Vereinigten Staaten verteuerten sich um 9,9 Prozent, Exporte in die Vereinigten Arabischen Emirate um 4,4 Prozent. 

Flughafen München verliert die meiste Luftfracht 

Die Luftfracht konzentrierte sich im Jahr 2019 laut den Daten des Statistischen Bundesamtes auf vier Flughäfen in Deutschland, die zusammen rund 93 Prozent des Frachtaufkommens beförderten: Frankfurt/Main (43,5 Prozent), Leipzig/Halle (25,6 Prozent), Köln/Bonn (16,7 Prozent und München (7,3 Prozent). In den Krisenmonaten März bis Mai 2020 konnte von den umschlagsstärksten Flughäfen Leipzig/Halle die Luftfrachtmenge im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten um 3,7 Prozent ausbauen. Die anderen drei verzeichneten Rückgänge (München -65,1 Prozent, Frankfurt/Main -17,4 Prozent, Köln/Bonn -1,7 Prozent).

Neben dem Flughafen Leipzig/Halle konnte der Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück sein Frachtaufkommen von März bis Mai 2020 um mehr als die Hälfte (57,0 Prozent) auf rund 54.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern, während sein Passagiergeschäft wie auch an anderen Airports massiv einbrach (91,1 Prozent weniger Fluggäste). Auch am Flughafen Hannover wurde mehr Fracht umgeschlagen. Deutliche Rückgänge der Frachtmenge verzeichneten Düsseldorf (-74,0 Prozent), Hamburg (-74,2 Prozent) und Stuttgart (-53,0 Prozent). 

Da Luftfracht nicht nur in reinen Frachtflugzeugen, sondern auch als Beiladung in Passagiermaschinen transportiert wird, sank mit dem coronabedingten Einbruch des Passagierverkehrs auch die zur Verfügung stehende Transportkapazität für Frachtgüter. Die Frachtbeförderung im Rahmen von Passagierflügen erfuhr in den Krisenmonaten März bis Mai 2020 nach den Destatis-Daten einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (-71,3 Prozent auf 90.000 Tonnen). Die Beförderung in reinen Frachtflügen erlebte dagegen einen Anstieg von 7,9 Prozent auf 1 Million Tonnen. Dadurch konnte der Wegfall der Bellyfracht teilweise kompensiert werden.

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