Brüssel. Der Luftverkehr soll schon 2011 in den EU-Emissionshandel einbezogen werden - und damit ein Jahr früher als von Kommission und Ministerrat der Union beabsichtigt. Außerdem stimmte der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments (EP) dafür, die zu verteilenden Zertifikate auf der Basis von 90 Prozent der CO2-Emissionen zu berechnen, die vom EU-Flugverkehr zwischen 2004 und 2006 verursacht wurden. Die Airlines sollen doppelt soviel Zertifikate erwerben wie sie CO2 ausstoßen, um die Emissionen von Stickoxiden und anderen Treibhausgasen zu kompensieren. Während der Ausschuss schon ab 2011 ein Viertel der Zertifikate versteigern will, haben sich die EU-Umweltminister für nur zehn Prozent ausgesprochen. Der Rest der Emissionsgutscheine wäre kostenlos zu vergeben. Parlament und Rat sind sich einig, mit dem System für EU-Binnenflüge und den internationalen Verkehr gleichzeitig zu beginnen. Damit stellen sie sich gegen einen zeitlichen Stufenplan der Kommission. Hessens Europa-Minister Volker Hoff hat die Regeln als „realitätsfern und wettbewerbsverzerrend" sowie schädlich für den Luftverkehrsstandort Europa und den größten kontinentaleuropäischen Flughafen Frankfurt/Main kritisiert. (dw)
Luftfahrt: EU plant Emissionshandel ab 2011
EU-Parlament und -Rat wollen Zertifikatehandel für EU-Binnenflüge und den internationalen Verkehr gleichzeitig beginnen