Logistikbranche sieht große Chancen in Osterweiterung

20.10.2003 15:40 Uhr

BVL rechnet mit starkem Wachstum der Waren- und Güterströme

Berlin. Die deutsche Logistikbranche setzt in die Osterweiterung der Europäischen Union große Hoffnungen. Die Handelsströme nach Osteuropa würden mit der Aufnahme von zehn neuen Mitgliedern im kommenden Jahr enorm zunehmen, sagte das Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Michael Schenk, in einem dpa-Gespräch. Gerade Handelsketten und Logistik- Dienstleister aus Deutschland würden davon sehr profitieren. Als Gründe dafür nannte er die geographische Nähe, aber auch traditionell gute Geschäftsbeziehungen. Die Osterweiterung ist auch Thema des 20. Deutschen Logistik- Kongresses, der am Mittwoch in Berlin beginnt. Das dreitägige Treffen, zu dem mehr als 2000 Fachleute erwartet werden, steht unter dem Motto "Grenzen überwinden - Wandel gestalten". In der EU sind derzeit insgesamt 41 Millionen Menschen direkt oder indirekt in der Logistikbranche tätig. Ihre Aufgabe ist es, Dienstleistungen wie Transport, Lagerung und Verteilung miteinander zu vernetzen. Für die Logistikbranche gebe es durch die Osterweiterung erheblich mehr Chancen als Risiken, sagte Schenk. "Die deutschen Unternehmen haben in Osteuropa einen sehr guten Ruf." Heute schon seien in den Beitrittsländern Handelsketten, aber auch große Logistik- Dienstleister wie Post oder Bahn gut vertreten. "In den Ballungszentren sind wir schon sehr nah am westeuropäischen Standard dran. Probleme haben wir in der Fläche", sagte der Logistik- Professor, der auch Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung in Magdeburg ist. "Die Risiken bestehen darin, dass es für eine funktionierende Logistik immer auch eine funktionierende Infrastruktur geben muss", sagte Schenk. Dies sei in Osteuropa aber längst noch nicht überall der Fall. Als größte Schwierigkeiten bezeichnete er mangelhafte Verkehrswege sowie unterschiedliche Standards in der Informations- und Kommunikationstechnik. "Darin werden am Anfang die Schwierigkeiten liegen", sagte er. "Es wird nicht so schnell gehen, die Ware an den Mann zu bringen. Die Ware wird nicht mit der gleichen Sicherheit eintreffen wie im Westen." (vr/dpa)

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