Der nach jüngstem Stand für Ende September zur Wiedereröffnung vorgesehene Straßentunnel unter Europas höchstem Alpengipfel sorgt weiter für Schlagzeilen. Die Protestbewegung gegen eine Wiederaufnahme auch des Lkw-Transits durch den Tunnel weitet sich aus. Angeschlossen hat sich ihr jetzt auch der Bürgermeister von Genf, wie die Pariser Les Echos berichtete. Er ist Mitglied im Verwaltungsrat des Tunnelbetreibers ATMB. Die Anwälte der Ablehnungsfront ARSMB wollen am Dienstag ihr Anliegen vor dem Verwaltungsgericht in Grenoble vertreten. Sie werfen Paris unter anderem die Missachtung internationaler Konventionen vor. Als Alternative verweisen die Lkw-Gegner auf die Tonkin-Bahnlinie, die über Evian am Genfer See verläuft und am Simplon das Schweizer Netz erreicht. Über sie könnten pro Jahr 20 Millionen Tonnen transportiert werden. Der Vorschlag wird besonders stark auf Schweizer und italienischer Seite unterstützt. Mit Installation und Betrieb der Sicherheits- und Kontrollsysteme im Montblanc-Tunnel ist inzwischen die Firma Siemens beauftragt worden. Die Renovierung insgesamt soll jetzt rund 600 Millionen Mark kosten, knapp 400 Millionen mehr als nach dem Brandunglück zunächst veranschlagt. (jb)
Lkw-Nutzung des Montblanc-Tunnels jetzt vor den Richtern
Lkw-Gegner bringen Tonkin-Bahnlinie als Alternative ins Gespräch