Dortmund. Der Schweizer Bundesrat für Verkehr, Moritz Leuenberger, hat sich für eine Angleichung der LKW-Maut in Europa auf Schweizer Niveau ausgesprochen. Erst wenn die Maut auch in anderen Ländern vergleichbar hoch wie in der Schweiz erhoben werde, werde ein Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene eintreten, sagte Leuenberger am Montag bei der Dortmunder Bahnmesse Railtec. In der Schweiz koste ein LKW-Kilometer rund 60 Cent, in Deutschland dagegen nur 12 Cent. In der Schweiz würden mittlerweile 67 Prozent des Transitverkehrs über die Schiene laufen. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) sprach sich für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnmarktes aus. Von besonderer Bedeutung sei ein freier Netzzugang. „Erst wenn es gelingt, die Bahnen vollständig von ihrer Bindung an die nationalen Schienennetze zu lösen, könnten sie ihre Vorteile auf langen Strecken ausspielen“, erklärte der Minister. Stolpe wies auf die erwarteten Zunahmen bei Personen- und Güterverkehren hin. So werde laut Prognosen der Güterverkehr in den kommenden zehn Jahren um 64 Prozent zunehmen, der Personenverkehr um 25 Prozent. „Sehr viel davon muss von der Bahn aufgenommen werden“, forderte er. Bei der Branchenmesse zeigen noch bis Mittwoch 410 Aussteller aus 14 Nationen ihre Produkte. Rund 15.000 Besucher werden erwartet. (dpa)
Leuenberger: Bahn muss mehr Fracht befördern
Schweizer Verkehrsminister plädiert für europäische LKW-Maut auf Schweizer Niveau