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Kurzarbeit bei Daimler - Nutzfahrzeug-Werke aber nicht betroffen

12.01.2009 14:02 Uhr
Kurzarbeit bei Daimler - Nutzfahrzeug-Werke aber nicht betroffen
In den Nutzfahrzeug-Werken von Daimler in Wörth droht aktuell voraussichtlich keine Kurzarbeit (Bild: ddp)
© Foto: Daimler

Daimler reagiert mit der Produktionsdrosselung auf den massiven Absatzeinbruch in den vergangenen Monaten.

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Stuttgart. Zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren hat der Autobauer Daimler wegen der Absatzkrise am Montag zehntausende Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Betroffen seien neben dem Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim auch das größte Werk des Konzerns in Sindelfingen (Kreis Böblingen) sowie sechs andere Standorte in Deutschland, sagte eine Sprecherin am Montag in Stuttgart. Daimler reagiert mit der Produktionsdrosselung auf den massiven Absatzeinbruch in den vergangenen Monaten. Mit der Maßnahme sollen in der Krise Arbeitsplätze gesichert und betriebsbedingte Kündigungen verhindert werden. In den Werken Sindelfingen, Untertürkheim, Rastatt, Berlin, Ludwigsfelde und Hamburg arbeiten zunächst knapp 40.000 Beschäftigte kurz. Wie viele Mitarbeiter an den Standorten Bremen und Düsseldorf betroffen sind, sei derzeit noch nicht klar, sagte die Daimler-Sprecherin. Insgesamt arbeiten bei Mercedes-Benz Cars in Deutschland rund 85.000 Menschen. Zuletzt hatte es 1993 Kurzarbeit gegeben. Für den Großteil der betroffenen Werke haben Unternehmensleitung und Betriebsrat zunächst bis Ende März Kurzarbeit vereinbart. Wie es danach weitergeht, ist derzeit Angaben des Konzernbetriebsrates zufolge noch offen. "Es gibt Vereinbarungen bis Ende März. Dann muss die Situation rechtzeitig neu bewertet werden", sagte eine Sprecherin von Betriebsratschef Erich Klemm. In den Nutzfahrzeug-Werken droht dagegen Angaben des Unternehmens zufolge im ersten Halbjahr 2009 voraussichtlich keine Kurzarbeit. Hier seien zum Beispiel am Standort im Pfälzischen Wörth aber Verkürzungen der Arbeitszeit von 35 auf 30 Stunden geplant. Dies soll noch über den Abbau von angesammelten Überstunden auf den Arbeitszeitkonten geregelt werden. Diese Möglichkeit ist in vielen anderen Werken des Konzerns nach den verlängerten Weihnachtsferien von bis zu vier Wochen, die am Montag an zahlreichen Standorten zu Ende gingen, bereits ausgereizt. Allein im Daimler-Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim arbeiten 10.000 der 18.000 Mitarbeiter kurz. In dem Motorenwerk ist bis Ende März eine Vier-Tage-Woche geplant, zeitweise eine Drei-Tage-Woche. Dies gilt auch für rund 20.000 der 28.800 Beschäftigten im Montagewerk Sindelfingen, wo vor allem die Mercedes-Benz S-, E- und C-Klasse gebaut wird. Die Daimler-Mitarbeiter in Baden-Württemberg bekommen während der Kurzarbeit tariflich vereinbart bis zu 80 Prozent des Bruttogehaltes vom Unternehmen. In anderen Bundesländern gibt es andere Regelungen. Die Bundesanstalt für Arbeit legt dann noch Kurzarbeitergeld drauf - bei Beschäftigten mit mindestens einem Kind 67 Prozent der Differenz zum normalen Bruttoentgelt, bei allen anderen 60 Prozent. Dies gilt bundesweit. Im Südwesten kann so trotz Kurzarbeit je nach Steuersituation bis zu 97 Prozent eines regulären Nettogehalts herauskommen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2011 bei Daimler ausgeschlossen. Am Freitag hatten die Stuttgarter und die anderen 29 DAX-Unternehmen außerdem in einer gemeinsamen Erklärung in Berlin versichert, trotz der Wirtschaftskrise so weit wie möglich auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu wollen. Insgesamt hat Daimler das Jahr 2008 mit Schrammen überstanden. Auf eine Prognose für 2009 verzichtet der Autoriese vorerst. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte sich am Sonntag auf der Autoshow in Detroit allerdings für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch gezeigt. (dpa)

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