In den vergangenen Tagen mehrten sich die kritischen Stimmen der Bundestagsfraktionen der Grünen und der FDP gegen die geplante Beteiligung der Großreederei Cosco, die sich in chinesischen Staatsbesitz befindet, am Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen.
Nach Informationen aus Regierungskreisen sehen laut Deutscher Presse-Agentur die beteiligten Ressorts der Bundesregierung eine Begrenzung allenfalls als "Notlösung" an, um zu verhindern dass Cosco wie ursprünglich geplant einen Anteil von 35 Prozent an der Betreibergesellschaft des Terminals sowie einen Geschäftsführer und Einspruchsrechte bekommen würde.
Eine komplette Untersagung werde nach wie vor für den richtigen Weg gehalten, das hätten die Ressorts deutlich gemacht. Allerdings zeichne sich ab, dass eine Entscheidung dazu im Kabinett nicht erreicht werden könne - weil sie nicht vom Kanzleramt auf die Tagesordnung gesetzt werde, wie es weiter hieß.
Am heutigen Mittwochmorgen beschloss das Bundeskabinett einen Kompromiss. Wie dieser genau aussieht, ist bisher nicht bekannt.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) drängt auf den Deal mit den Chinesen, um sich weiter gegen die Häfen Rotterdam und Antwerpen behaupten zu können. An diesen Mitbewerbern sind die Chinesen ebenfalls beteiligt und die HHLA befürchtet, künftig ins Hintertreffen zu gelangen, was die Anfahrten der Groß-Containerschiffe von Cosco angeht.
Wolf Achim Wiegand