Komplett zum Kunden

Als 5,6-Tonner bietet der Atleon 2450 Kilo NutzlastKomplett zum KundenNissan investiert kräftig ins Nutzfahrzeuggeschäft. Die Japaner haben vor allem Kunden im Auge, die Branchenlösungen suchen. Moderne Technik von Kooperationspartnern könnte den Erfolg sichern. "Kommt mir irgendwie bekannt vor" – ist der erste Gedanke angesichts der aufgereihten Phalanx von Primastar und Cabstar. Und richtig! Die französische Mutter Renault spendiert ja ihre aktuellen Transportermodelle zum fröhlichen Badge-Engineering. Kein Nachteil für die Kunden, denn die Fahrzeuge gefallen durch moderne Technik, gute Fahrbarkeit und hohe Sicherheit – und bei Nissan drei Jahre Garantie.Nissan setzt aber einen oben drauf und bietet neuerdings ab Werk zahlreiche Branchenumbauten an. Bevorzugter Partner ist Sortimo. Das so genannte Globelyst-System lässt sich – ganz nach Wunsch des Kunden – als Basis- oder Upgrade-Version verbauen. Egal ob Werkstattwagen, KEP-Ausbau oder nur Basisregal, der Kunde kann sich seinen Primastar oder Cabstar beim Nissan-Händler ganz persönlich konfigurieren.Aufs Sortimo-System baut Swing-Car auf und gestaltet beide Nissan-Transporter zu Lieferfahrzeugen für das Bäckerhandwerk um. Die Einbauten erfüllen übliche Normen für Korb- und Blechgrößen sowie gängige Hygienevorschriften. Interessante Angebote für die Baubranche sind der Atleon mit robustem Stahlkipper von Scheider oder alternativ einem Absetzer von Jotha. Der "große" Nissan bietet als 5,6-Tonnen-Kipper eine Nutzlast von 2450 Kilo. Die Achttonnen-Absetzerversion schultert rund 3,6 Tonnen. Trotz konservativer Innengestaltung zeigt sich der Atleon durch zahlreiche Ablagen, Becherhalter und klappbare Sitze praxis-tauglich. Er wieselt äußert wendig auch durch enge Innenstädte. Die Nissan- und Cummins-Motoren gefallen durch gute Fahrbarkeit und niedriges Geräuschniveau. Lenkung, Bremsen und Fahrwerk sind vielleicht nicht ganz auf MAN-TGL- oder Mercedes-Level – angesichts von 36.700 beziehungsweise 52.240 Euro Komplettpreis sind Kipper und Absetzer aber durchaus interessante Alternativen. Mit dem Cabstar und seinem LKW-Layout wildert Nissan in einem Segment, das normalerweise von Daily und Sprinter dominiert wird. Der Cabstar ist ein rustikaler Bursche mit etwas knapp geschnittener Kabine, ausreichend kräftigem 130-PS-Euro-4-Motor, gutem Fahrverhalten – aber etwas hohem Innengeräusch, hakeliger Schaltung, dafür aber hohen Nutzlastreserven. Mit Junge-Kofferaufbau bietet er deutlich mehr Möglichkeiten als ein vergleichbarer Sprinter, beschränkt sich aber auf 840 Kilo Nutzlast. Der "Mini-Kipper", aufgebaut vom Italiener Scattolini, fällt ebenfalls noch ins Führerschein-Klasse-B-Segment und ermöglicht dank leichtem Alu-Aufbau die klassische Tonne Nutzlast. Nissan ruft für die Bonsai-Laster 30.910 respektive 27.815 Euro auf – ein faires Angebot! ❙❚■ Gerhard Grünig

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