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Köhlbrandbrücke : Hamburger Spediteure kritisieren Zeitplan für Ersatzbau

03.04.2024 09:06 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lastwagen und Autos fahren über die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen
Über ein Jahrzehnt lang wurde keine Entscheidung getroffen, stattdessen hatte man jahrelang über eine Tunnelvariante als Ersatz für die marode Brücke diskutiert
© Foto: picture alliance/dpa|Marcus Brandt

Als „Sinnbild für den Zustand Deutschlands“ hat der Verein Hamburger Spediteure (VHSp) die Vorgänge rund um den Neubau der Köhlbrandbrücke bezeichnet.

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„Als Verein Hamburger Spediteure hatten wir die Erwartung, dass Entscheidungen von nationalem Interesse, wie dem Ersatzneubau der Köhlbrandbrücke, in der notwendigen Geschwindigkeit getroffen werden, um den Wirtschaftsstandort wieder wettbewerbsfähig zu machen“, sagte Axel Plaß, Vorsitzer des VHSp und Präsident des DSLV.

Der VHSp wies darauf hin, dass die deutschen Seehäfen, und insbesondere der Hamburger Hafen, nicht nur die Versorgungssicherheit Deutschlands, sondern auch die in vielen benachbarten Staaten garantieren. Mit rund fünf Millionen Einwohnern gehöre die Verkehrsinfrastruktur in der Metropolregion Hamburg zu den meistfrequentierten Regionen in Deutschland.

Es habe also genügend Gründe gegeben, um den Ende 2023 von Bund und Ländern verabschiedeten Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung („Deutschlandtempo“) in die Tat umzusetzen, so der VHSp. Doch dies sei „leider ein Trugschluss gewesen“, so Axel Plaß.

Ernüchternde Fakten

Der jetzt von Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) vorgestellte Zeitplan belege „eindrucksvoll, warum sich die wirtschaftlichen und politischen Probleme in Deutschland häufen“, so der VHSp. Der Verein erinnert daran, dass schon vor rund zwölf Jahren vom damaligen Hamburger Bürgermeister und heutigem Bundeskanzler, Olaf Scholz, verkündet worden war, dass die jetzige Köhlbrandbrücke marode sei und durch einen Ersatzbau ersetzt werden müsse.

„Wieder einmal wurde in der Politik über ein Jahrzehnt lang keine Entscheidung getroffen. Stattdessen wurde jahrelang über eine Tunnelvariante diskutiert, die neben einem Containerbeförderungssystem auch noch einen Fahrradweg beinhalten sollte. Und jetzt soll es noch einmal fast ein Vierteljahrhundert dauern, bis der Ersatzbau fertig, die alte Brücke abgerissen und das Containerterminal in Altenwerder auch von den größten Containerschiffen angelaufen werden kann. In Anbetracht dieser Fakten stellen wir uns als VHSp ernsthaft die Frage, ob der Hamburger Hafen tatsächlich noch im nationalen Interesse Deutschlands liegt“, sagte Axel Plaß ernüchtert.

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