Wien. Der österreichische Mautsystemhersteller Kapsch TrafficCom wird in Tschechien wegen der Betriebskosten des LKW-Mikrowellen Mautsystems scharf kritisiert. Die tschechische oberste Kontrollbehörde (NKU) stellte in einem Bericht fest, dass das Mautsystem in Tschechien „teurer als in Österreich oder in Deutschland“ sei. Laut Kontrollbehörde berge das gewählte Mautsystem das Risiko in sich, dass die Kosten für den geplanten Ausbau des Systems höher liegen würden. Tschechien will die LKW-Bemautung auch auf das regionale Straßennetz ausdehnen, um den Schwerverkehr zu verlagern. Karel Feix, Generaldirektor von Kapsch in Tschechien, weist die Kritik scharf zurück und unterstellt NKU mit „unglaubwürdigen Zahlen, bizarren Forschungen und Analysen“ zu agieren. „Es hat uns überrascht, dass sich die NKU die Position von technologischen Experten anmaßen, obwohl ihr gesetzliches Mandat anders ist“, kontert Feix. Seit 2007 gibt es in Tschechien eine LKW-Maut. Mautpflichtig sind Autobahnen, Schnellstraßen und einige Straßen der erster Klasse. 2011 wurden 329 Millionen Euro Maut kassiert, um 24 Prozent mehr als im Jahr zuvor. (mf)
Kapsch in Tschechien wegen Mautsystem unter Druck
Das von Kapsch gelieferte LKW-Mautsystem mit Mikrowellen-Technik ist offenbar viel teurer als erwartet