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Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

16.09.2010 17:42 Uhr

Experten prognostizieren zwar ein geringeres Wachstum des Transportmarkts als noch vor der Krise. Trotzdem müssen die Verkehrswege auf das steigende Volumen vorbereitet werden.

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Die Güterverkehrsleistung in Deutschland wird von 2008 bis 2025 insgesamt um 23 Prozent und damit im Durchschnitt 1,2 Prozent pro Jahr wachsen. Davon geht der aktuelle „World Transport Report 2010/2011“ (WTR) aus, der vom Baseler Beratungsunternehmen Progtrans herausgegeben wird. Die Studie beschäftigt sich mit der Entwicklung der Nachfrage im Personen- und Güterverkehr bis zum Jahr 2025 und untersucht dabei die Transportmärkte in 35 europäischen und fünf außereuropäischen Ländern (Brasilien, China, Indien, Japan und USA).

Für Deutschland erwartet Progtrans im Jahr 2025 eine gesamtmodale Güterverkehrsleistung von 732 Milliarden Tonnenkilometer im Vergleich zu 595 Milliarden Tonnenkilometer 2008. Davon entfallen 506,3 Milliarden Tonnenkilometer auf den LKW, 157,1 Milliarden Tonnenkilometer auf die Schiene und 68,2 Milliarden Tonnenkilometer auf das Binnenschiff.

Entsprechend der Progtrans-Prognose von 2007 sollte die Verkehrsleistung in Deutschland von 2008 bis zum Jahr 2020 um 27 Prozent zulegen, im neusten Report sagen die Experten demselben Zeitraum lediglich noch ein Wachstum von knapp 16 Prozent voraus. Diesen deutlichen Rückgang in der Prognose führt das Beratungsunternehmen vor allem auf die veränderten Rahmenbedingungen zurück: „Wir sehen deutlich die Bremsspuren durch die Wirtschafts- und Finanzkrise aus den Jahren 2008 und 2009“, erläutert Progtrans-Geschäftsführer Stefan Rommerskirchen.

Die Wachstumsmärkte liegen vor allem im Osten Europas

Dennoch zeigt der aktuelle WTR, dass der Transportmarkt auch in Zukunft ein Wachstumsmarkt bleibt. Die dynamischsten Märkte sind dabei hauptsächlich im Osten zu finden: Betrachtet man die Prognosen für das absolute Wachstum zwischen 2008 und 2025 liegt Slowenien mit 48,2 Prozent an der Spitze der Top Ten der europäischen Wachstumsmärkte, gefolgt von Österreich mit 40,5 Prozent und Litauen mit 29,4 Prozent. Deutschland steht mit einem geschätzten Wachstum von 23 Prozent immerhin noch auf Platz acht.

Im Vergleich ist auch ein Unterschied zwischen den westlichen und den östlichen Ländern Europas auffällig: Die Transportmärkte der Landverkehrsträger in den 15 alten EU-Ländern, Norwegen und der Schweiz sollen durchschnittlich jährlich bis 2025 um 0,9 Prozent zulegen. Für die östlichen Länder, also die zwölf neuen EU-Länder, Kroatien, Mazedonien, Türkei, Weißrussland, Ukraine und Russland, wird dagegen sogar ein Wachstum von zwei Prozent erwartet.

Der Schienengüterverkehr muss auf die höhere Transportmenge vorbereitet werden

Überraschendes zeigt sich, unterteilt man die Zahlen nach Verkehrsträgern. Während der Straßenverkehr bis 2025 rund 1,2 Prozent pro Jahr zulegen kann, erreicht die Bahn einen Zuwachs von durchschnittlich 1,8 Prozent. Ungewiss ist bisher, ob die Schiene in der Lage sein wird, die prognostizierten Gütermengen von 157 Milliarden Tonnenkilometer im Jahr 2025 aufzunehmen.

Das Bundesumweltamt (UBA) geht sogar davon aus, dass sich die Verkehrsleistung des Schienengüterverkehrs bis zum Jahr 2025 auf 213 Milliarden Tonnenkilometer erhöhen wird. Erst im August forderte die Behörde deshalb vom Bund mehr Investitionen in den Schienengüterverkehr. Rund elf Milliarden Euro seien demnach nötig, um das Schienennetz in Deutschland innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte so auszubauen, dass darauf die doppelte Gütermenge transportiert werden kann.

Die Gutachter identifizierten einen Neu- und Ausbaubedarf auf insgesamt 725 Streckenkilometer; 817 Streckenkilometer müssten elektrifiziert werden. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen wie der Bau von Überholgleisen und Verbindungskurven. Die Messlatte für Investitionsentscheidungen muss laut UBA die Eignung eines Projekts sein, deutliche Kapazitätszugewinne an den prognostizierten Engpassstellen des deutschen Schienennetzes zu schaffen. 

Mit steigendem Transportaufkommen wächst auch die Belastung für die Umwelt

Die Nachfrage nach Transport wird angesichts des Bevölkerungswachstums, der zunehmenden Verstädterung und der steigenden Einkommen weiter wachsen. Um der damit verbundenen Zunahme verkehrsbedingter CO2-Emissionen entgegenzuwirken, fordert eine Studie des Forschungszentrums für Transport bei der Industrieländervereinigung OECD die Optimierung beim Brennstoffverbrauch. Gleichzeitig müsse der Energiemix des Mobilitätssektors dringend verändert werden, um ein erneutes Ansteigen der Verkehrsemissionen nach 2050 zu vermeiden.

„Die Politik muss diesen langfristigen Prozess jetzt auf den Weg bringen", forderte Jack Short, Generalsekretär des International Transport Forum (ITF), deshalb auf dem diesjährigen Weltverkehrsforum in Leipzig. „Innovation ist der Schlüssel. Wir brauchen ihn in allen Bereichen: Um die bestmöglichen Ergebnisse aus etablierten Technologien zu bekommen und um neue Wege zu eröffnen, die Mobilität sauberer, sicherer, zugänglicher und effizienter machen."

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