München. „IT-Know-How ist ein Schlüssel für den Erfolg von Siemens“, sagte Bereichschef Christoph Kollatz am Montag zum Start des neuen Bereichs „Siemens IT Solutions und Services“ in München. Schwerpunkt der neuen Sparte mit rund fünf Milliarden Umsatz ist der bisherige, krisengeschüttelte IT-Dienstleister SBS. Er wurde mit vier weiteren Software- und IT-Häusern zusammengelegt. Die Probleme bei SBS sind wirtschaftlich derzeit die größte Baustelle beim Siemens-Konzern. Im Geschäftsjahr 2005/06 (30. September) konnte der Bereichs-Verlust von SBS nur von 690 auf 549 Millionen Euro reduziert werden. Allerdings sah Siemens etwas Licht am Ende des Tunnels: Im Schlussquartal wurde das Minus auf 27 Millionen Euro reduziert. Daher bekräftigte der Konzern, dass SBS in seiner neuen Aufstellung wie alle anderen Bereiche schon im Frühjahr die ehrgeizigen Margenziele der Konzernführung erfüllen solle. Lange war spekuliert worden, Siemens könne sich von SBS trennen. Der Konzern entschied sich aber – anders als bei der verlustreichen Handysparte – für eine Sanierung aus eigener Kraft. Diese ist auch mit einem deutlichen Stellenabbau verbunden.. SBS wurde nun mit der Wiener Program and System Engineering (PSE), der indischen Siemens Information Systems Ltd. (SISL), der griechischen Development Innovation and Projects (DIP) sowie dem Schweizer Business Innovation Center (BIC) verschmolzen. Der neue Bereich hat 43.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund fünf Milliarden Euro Umsatz. Chef von Siemens IT Solutions und Services ist Kollatz, der schon SBS führte.
IT-Dienstleister: Siemens regelt SBS-Nachfolge
Nach jahrelanger Krise und drastischen Verlusten will der Siemens-Konzern sein Geschäft mit IT-Dienstleistungen jetzt durch eine Neuordnung in den Griff bekommen.