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Infrastruktur: Neue Autobahn GmbH soll im Januar starten

16.07.2020 09:16 Uhr
Stau
Der ADAC hat große Erwartungen an die neue Autobahngesellschaft, rechnet aber wegen des Sanierungsstaus weiterhin mit Baustellen und Staus
© Foto: Bodo Marks/dpa/picture-alliance

Damit es weniger Staus gibt, sollen die Verkehrszentralen der Bundesländer untereinander besser vernetzt werden und in Frankfurt eine übergeordnete Zentrale entstehen.

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Montabaur. Trotz Corona will die neue Autobahngesellschaft des Bundes auch in Rheinland-Pfalz, Südhessen und im Saarland pünktlich am 1. Januar 2021 an den Start gehen. Die künftig dafür zuständige Niederlassung West in Montabaur im Westerwald soll nach eigenen Worten "in den Folgejahren das größte Autobahnbestandsnetz aller bundesweit zehn Niederlassungen betreuen". Bei einer der größten Reformen der Verkehrspolitik geht es um schnelleres Planen und Bauen, weniger Staus und mehr Informationen für Lkw- und Autofahrer aus einer Hand. Bisher gibt der Bund als Eigentümer das Geld, die Länder sind für Planung, Bau und Betrieb zuständig.

Korridore über Landesgrenzen hinweg im Blick

Damit es weniger Staus gibt, sollen die Verkehrszentralen der Bundesländer untereinander besser vernetzt werden und in Frankfurt eine übergeordnete Zentrale entstehen. "Es gibt zum Beispiel schon überregionale Umleitungskonzepte über Landesgrenzen, aber die müssen noch manuell angestoßen werden", erklärte der Leitende Baudirektor Ulrich Neuroth. "Wir müssen hier künftig ganze Korridore betrachten, etwa von München bis Hamburg." Im Glasfasernetz neben Autobahnen gebe es auch immer noch Kupferkabelstrecken - die müssten ersetzt werden. Verbessert werden soll zudem das Baustellen-Management mit zentraler Steuerung statt Führungen in jedem Bundesland. Ziele seien unter anderem mehr digitales Bauen und verschlankte Vergabeverfahren. Dabei solle bei Baustellen die Zahl der Fahrspuren möglichst stets gleich bleiben.

Keine Entwicklung ohne Baustellen und Staus

Die Niederlassung West der neuen Autobahn GmbH soll rund 1600 der bundesweit etwa 13.000 Streckenkilometer in Rheinland-Pfalz außer der Südpfalz, in Südhessen und im Saarland betreuen. Eine der größten Herausforderungen sind viele sanierungsbedürftige Streckenabschnitte und Brücken vornehmlich aus den sechziger und siebziger Jahren. Die künftige Niederlassung West ist auch für mehr als 2000 Brücken und fast 400 Lärmschutzwände zuständig. Der ADAC hatte kürzlich von großen Erwartungen an die neue Autobahngesellschaft gesprochen. Der Nutzen der bundesweiten Koordinierung werde sich aber schrittweise entwickeln. Auch Europas größter Verkehrsclub betonte zudem, wegen des Sanierungsstaus würden Lkw- und Autofahrer weiterhin mit Baustellen und Staus leben müssen. (dpa/akw)

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KOMMENTARE


Oli

28.08.2020 - 18:23 Uhr

Das entscheidende ist doch, dass die Verkehrsführung in Baustellen zentral standardisiert auf hohem Niveau vorgegeben wird. Das Leitbild muss hier Hessen sein, in ganz Deutschland funktioniert das Baustellenmanagement auf Autobahnen nur in Hessen. Hier wird konsequent darauf geachtet, dass Tagesbaustellen den Verkehr so wenig wie möglich beeinträchtigen und Dauerbaustellen sind so organisiert, dass regelmäßig alle Fahrstreifen in ausreichender Breite aufrechterhalten bleiben. Oft ist in Baustellen sogar Tempo 100 möglich. Dieser hessische Standard muss bundesweit eingeführt werden. Es muss ein Ende haben, dass aus Bequemlichkeit für die Baufirmen Baustellen so organisiert werden, dass eine komplette Fahrbahn gesperrt wird und der Verkehr unter Reduzierung von Fahrstreifen (Niedersachsen) oder unter massiv verengten Fahrstreifen mit 60 kmh (NRW) allein über die andere Fahrbahn geleitet wird und diese defizitäre Verkehrsführung massivste Staus auslöst. Es muss auch aufhören, dass wegen Arbeiten außerhalb der Fahrbahn, also insbesondere an Leitplanken in der Mitte, ganze Fahrstreifen dauerhaft gesperrt werden (Niedersachsen) oder Verschwenkungen mit reduzierter Fahrstreifenbreite und 80 kmh (NRW) durchgeführt werden.derartige Arbeiten außerhalb der Fahrbahn sind überhaupt nicht als Dauerbaustelle zu organisieren, sondern im Wege nächtlicher Sperrungen des linken Fahrstreifens, am nächsten Morgen werden die Arbeiten dann provisorisch unterbrochen und der Verkehr mit 100 km/h geführt, in der nächsten Nacht geht es weiter. Im Rhein-Main-Gebiet ist das Standard, in den Ballungsgebieten von NRW aber leider überhaupt nicht.


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