BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel hat die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG zu Gesprächen über eine Verbesserung des Schienengüterverkehrs aufgefordert. In seinem Schreiben an Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) und Bahnchef Hartmut Mehdorn beruft sich Henkel auf eine Umfrage unter 126 verladenden Unternehmen aus 22 Industriebranchen. Danach hätten lediglich drei Prozent der Unternehmen ein wesentlich verbessertes Angebot der DB Cargo seit der Bahnreform festgestellt. Dreißig Prozent bescheinigten der Bahn ein verbessertes Angebot. Hingegen sehen 21 Prozent eine Verschlechterung, weitere sechs Prozent sogar eine deutliche. Die verladende Wirtschaft verlangt insbesondere eine Senkung der Trassenpreise, die Netzöffnung in allen europäischen Staaten sowie die Trennung von Netz und Betrieb in Deutschland. Benötigt werde auch ein schnell wirksames Konzept zur "Trassenverfügbarkeit für den Güterverkehr im nationalen Bereich", heißt es in Henkels Schreiben. Der Güterverkehr müsse Vorrang vor schlecht ausgelasteten Taktzügen im Personennahverkehr bekommen. Mehdorn entgegnete, der BDI beziehe einseitig Position als Lobbyist des Straßengüterverkehrs. "186 Bahnverbindungen sind frei". Es gebe also Wettbewerb. "Allerdings muß jeder auf dem Gleis auch das bezahlen, was er nutzt. Wir sind keine Gratis-Autobahn für den Schienengüterverkehr", sagte der DB- Vorstandsvorsitzende.
Industrie verlangt Reform der DB Cargo
Verladende Wirtschaft fordert Senkung der Trassenpreise und mehr Wettbewerb auf der Schiene