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Hintergrund: Der neue EU-Verkehrskommissar Maros Sefcovic

12.09.2014 10:58 Uhr
Maros Sefcovic
Maros Sefcovic nimmt sein Amt als EU-Verkehrskommissar zum 1. November auf
© Foto: Picture Alliance/ANA-MPA/Simela Pantzartzi

Der neue EU-Verkehrskommissar ist in Brüssel kein Unbekannter. In der Verkehrspolitik fiel er bisher allerdings kaum auf. Wissenswertes über einen Mann, der unter anderem den Ruf hat ein angenehmer Chef zu sein.

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Brüssel. Der Verkehr gehört in der neuen Kommission zu den Ressorts, an denen der künftige Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die geringsten Änderungen vorgenommen hat. Selbst den neuen Kommissar holt er sich dort, wo der alte herkam: Maros Sefcovic, der das Ressort am 1. November übernehmen soll, ist heute Kommissar für Verwaltung und interinstitutionelle Beziehungen und das war auch sein Vorgänger Siim Kallas, bevor er Verkehrskommissar wurde.

Bislang hat sich Sefcovic für die neue Aufgabe nicht besonders qualifiziert. „In der Verkehrspolitik ist er mir nicht aufgefallen“, sagt der Europaabgeordnete Markus Ferber (CSU). Seine Fraktion gehe jedoch unvoreingenommen in die bevorstehende Anhörung des Slowaken. Ferber kennt den Kommissar aus den letzten fünf Jahren und geht davon aus, dass sich Sefcovic gut genug in Brüssel auskennt, um die neue Aufgaben zu bewältigen.

Doch wer ist Maros Sefcovic eigentlich? Was waren seine bisherigen Aufgaben? Fest steht: Der neue Verkehrskommissar ist in Brüssel kein Unbekannter. Im europäischen Parteienschema gehört Sefcovic zur linken Mitte. Seine Parteifreunde sitzen in der Fraktion der Sozialisten und Sozialdemokraten (PES), in seiner slowakischen Heimat gehört er zu den Politikern mit ausgeprägter Westorientierung. In den letzten fünf Jahren war der slowakische Politiker für die Verwaltung der EU-Kommission und ihr Verhältnis zu den anderen Institutionen zuständig. Aber schon vorher war er mit dem Räderwerk der EU gut vertraut.

Der Karrierediplomat gehört zur ersten Generation postkommunistischer Politiker in Osteuropa. 1990 trat er in den auswärtigen Dienst der Tschechoslowakei ein und baute nach der Trennung die slowakische Botschaft in Kanada auf. 2004 kam Sefcovic als Ständiger Vertreter der Slowakei nach Brüssel und wurde 2009 EU-Kommissar für Kultur und Bildung. Anfang 2010 übernahm er seine heutige Aufgabe. Dort wirkte er vorwiegend hinter den Kulissen, aber wohl niemand kennt die 25000 Mitarbeiter der Kommission besser als Sefcovic. Bei ihnen genießt der Slowake den Ruf, ein angenehmer und umgänglicher Chef zu sein. Sefcovic ist verheiratet und hat zwei Kinder.

In der neuen Kommission sind nicht mehr alle Kommissare gleich

Unklar ist, ob und in welchem Umfang Sefcovic bei der Lösung von politischen Problemen alleine handlungsfähig ist. Denn in der neuen Kommission sind nicht mehr alle Kommissarinnen und Kommissare gleich. Zwar entscheidet auch in Zukunft das Kollegium, ob eine Richtlinie oder Verordnung Rat und Parlament vorgelegt wird. Dabei hat weiterhin jeder Kommissar und jede Kommissarin eine Stimme. In der täglichen Arbeit sind die normalen Kommissare aber Vizepräsidenten und Präsidentinnen unterstellt, mit denen sie sich abstimmen müssen. (tw)

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