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HHLA-Mitarbeiter zeigen dem Senat die rote Karte

15.12.2006 09:07 Uhr

Demonstration vor Stammsitz: Konzernbetriebsrat und Gewerkschaft protestieren gegen Teilverkauf der HHLA

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Hamburg. Ihrem geballten Unmut über die vom CDU-geführten Hamburger Senat geplante Teilprivatisierung der Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) machten am Donnerstag mehr als 1000 Mitarbeiter des Unternehmens Luft. Nach einer ausführlichen Betriebsversammlung im Hamburger Congress Center (CCH) formierten sich die Versammlungsteilnehmer zu einem Demonstrationszug, der sich durch die Hamburger Innenstadt bewegte und am Stammsitz der HHLA, in der historischen Speicherstadt, endete. Dort fand die Abschlusskundgebung statt, zu welcher der Konzernbetriebsrat des Hafen- und Logistik-Dienstleisters sowie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hatten. Seit dem frühen Morgen tagte am Firmensitz der Aufsichtsrat, um unter anderem erstmals über die zahlreichen Angebote von Firmen zu beraten, die an einem Einstieg bei der HHLA Interesse haben. Auf der Abschlusskundgebung stellte Arno Münster, Konzernbetriebsratsvorsitzender, klar: „Der vom Senat geplante Teilverkauf der HHLA an Privatinvestoren ist Mist." Ein Einstieg Dritte trage nur dazu bei, das Unternehmen zu schwächen, wodurch am Ende auch die Arbeitsplätze gefährdet würden. Der Konzern sei finanziell so gesund, dass er das Geld, was für den weiteren Ausbau seiner Terminals benötigt werde, „selber aufbringen kann". An den Senat gerichtet, stellte er trocken fest:" Der Senat legt uns kein Weihnachtsgeschenk unter den Tannenbaum, sondern ein Mogelpaket." Die zahlreichen Transparente der Demonstranten brachten die große Verärgerung über und das tiefe Misstrauen in die Senatspläne zum Ausdruck. Vom „Schluss mit dem Privatisierungwahn" war ebenso die Rede wie von der Aufforderung an den Ersten Bürgermeister des Stadtstaates, Ole von Beust (CDU): „Sie können abtreten, Herr Bürgermeister." Für die Dauer der Betriebsversammlung und Demonstration ruhte die Arbeit auf den Terminals der HHLA. Sehr kontrastreich das Bild am Burchardkai, dem Zentrum des HHLA-Containerumschlags. Während die mächtigen Ausleger der Containerbrücken auf dem Terminal alle hochgefahren waren, so dass kein Umschlag stattfinden konnte. Am gegenüberliegenden Eurogate-Terminal hingegen brummte der Umschlag. Hamburgs Wirtschafts- und Hafensenator Gunnar Uldall (CDU) hatte in Medieninterviews das Vorgehen des Senats noch einmal verteidigt. Die Teilprivatisierung sei für ein stark expandierendes Unternehmen wie die HHLA „ein ganz normaler Weg". Die Angst der Mitarbeiter um die Zukunftssicherheit ihres Jobs, beim Einstieg eines Dritten in den Konzern, sei „unbegründet". Er sei davon überzeugt, dass er die Beschäftigten davon überzeugen könne. (eha)

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