Hamburg. Der Hamburger Hafen- und Logistik-Konzern HHLA hält Ausschau nach einem weiteren Engagement über Hamburg und den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa hinaus. Das teilte HHLA-Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters am Freitag in der Hansestadt auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorlage der Neunmonatszahlen fest. Es war übrigens das erste Mal seit dem Teilbörsengang am 2. November 2007, dass der Hafenkonzern die Bekanntgabe der Neunmonatszahlen zum Anlass für eine eigene Pressekonferenz nahm.
Peters zufolge richtet sich der Blick bei der Hafenwahl sowohl auf die östliche Ostsee als auch auf die Adria. Eine wichtige Motivation für ein solches Engagement ist es, die Wertschöpfung rund um die gesamte Transportkette zu verlängern. So ist zum Beispiel Odessa auch in das vom Hamburger Hafenlogistiker entwickelte und betriebene Intermodal-Netzwerk mit aufgenommen. Der Containerterminal in Odessa wird vollständig durch die HHLA betrieben.
Auf keinen Fall wolle der Hafendienstleister mit seinen Absichten, auch in weiteren Häfen Flagge zu zeigen „so etwas wie Welt-AG spielen". Das Engagement müsse inhaltlich zum Kerngeschäft des Konzerns passen. Zum jetzigen Zeitpunkt wollte Peters allerdings noch keine Angaben zum Zeithorizont oder zu den in Frage kommenden Hafenstandorten machen. Allerdings fiel wiederholt das Stichwort „Russland". Hier hatte der Konzern bereits vor Jahren konkrete Pläne für ein Engagement in Ust Luga bei St. Petersburg. Das Vorhaben zerschlug sich allerdings.
Peters betonte auch, dass alle drei Hamburger Containerterminals benötigt würden, um die wieder wachsenden Containermengen umzuschlagen. Eine große Herausforderung bestehe seit Monaten darin, die extrem „Spitzenbelastung" gerade an den Wochenende zu beherrschen, wenn zeitgleich mehrere Großcontainerschiffe den Hamburger Hafen und die HHLA-Terminals ansteuerten, so Peters. In diesem Zusammenhang verwies er auf die großen technischen Innovationen auf dem Gebiet der Umschlagtechnik der Terminals. Diesen „Technologievorsprung" gelte es zu halten und weiter auszubauen. (eha)