-- Anzeige --

Hermes-Chef Schneider: "Liberalisierung des Briefmarktes ist gescheitert"

26.05.2011 18:01 Uhr
Hermes-Chef Schneider: "Liberalisierung des Briefmarktes ist gescheitert"
Mangelware: Wettbewerb auf dem deutschen Briefmarkt
© Foto: Arndt

Bundesregierungen habe alles getan, um das Monopol der Deutschen Post-Gruppe im Briefmarkt zu stärken

-- Anzeige --

Hamburg. Die Liberalisierung des Briefmarktes in Deutschland ist nicht nur vollständig gescheitert. Die Marktposition des „Monopolisten" (O-Ton) Deutsche Post-Gruppe in diesem Segment ist auf diese Weise sogar noch einmal gestärkt worden. Hanjo Schneider, CEO der Hermes-Gruppe, nahm bei diesem Thema am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens kein Blatt vor den Mund. In den zurückliegenden Jahren seien Rahmenbedingungen geschaffen worden, die aus seiner Sicht „reine Lex-Post-Lösungen" sind und die damit einen sich entwickelnden, ernsthaften Wettbewerb praktisch erstickt haben. Gäbe es nicht die TNT-Gruppe, mit der Hermes auf dem deutschen Briefmarkt kooperiert und die im Briefsegment getätigten Investitionen, hätte es sonst keinen ernstzunehmen Mitbewerber für die Deutsche Post-Gruppe gegegeben.

Der Partner TNT Post arbeite in Deutschland weiterhin „mit Gewinn". Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logistik Gruppe Deutschland, ergänzte: „Solange hier Gewinne gemacht werden, haben wir noch Geduld." Schneider und Ilek kritisierten zudem die Rolle der Regulierungsbehörde bei der Briefmarktliberalisierung. Die falle sehr schwach aus, so die beiden Hermes-Spitzenmanager.

Die jetzt von der Deutschen Post -Gruppe angekündigte Erhöhung des Briefportos bei gleichzeitig weiter sinkenden Mengen ist aus Schneiders Sicht nichts anderes, als das Bestreben die eigene „Kriegskasse" (O-Ton) für weitere Expansionsschritte zu füllen. Das ist für ihn „ein Husarenritt". Dass es auch anders geht, zeige das „Flächenland Spanien". Dort werde für einen Standardbrief ein Porto von 35 Euro-Cent erhoben im Vergleich zu 55 Euro-Cent in Deutschland. „Man hat mit diesen Monopolgewinnen über Jahre hinweg das Wachstums finanziert, und wir als Verbraucher haben dafür die Rechnung bezahlt", zürnte Schneider. (eha)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.