Hamburg. Im Hamburger Hafen wird am Sonntag ein neues Kommunikationssystem zur Beschleunigung des Güterumschlags in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um das EDV-System HABIS Zoll Freizone (Hafenbahn Betriebs- und Informationssystem), das eine vereinfachte Zollabwicklung im Bahnverkehr ermöglichen soll. Das neue System leiste einen wichtigen Beitrag zur schnelleren Abwicklung des boomenden Containerverkehrs im Hafen, teilte die Hamburg Port Authority jetzt mit. Das Zollmodul Freizone koste rund drei Millionen Euro und werde im Rahmen der Modernisierung des Gesamtsystems HABIS finanziert. An das neue System, das in den vergangenen Monaten erfolgreich getestet wurde, werden schrittweise über 500 Unternehmen angeschlossen. Dazu zählen Logistik-Dienstleister wie Spediteure, Reedereien, Eisenbahngesellschaften, Containerterminals und weitere Ladestellen im gesamten Hafengebiet. HABIS Zoll sorgt dafür, dass alle wichtigen Informationen zum Gütertransport zwischen den Beteiligten schnell und zuverlässig weitergeleitet werden. Künftig könne beispielsweise die Zollprüfung eines Containers direkt am Terminal erfolgen. Dadurch entfalle der Stopp ganzer Züge bei der Ausfahrt aus dem Freihafen, der in der Vergangenheit oft zu erheblichen Verzögerungen geführt habe. Zugleich könne die Abwicklung des Transports jetzt nahezu papierlos durchgeführt werden, hieß es weiter. HABIS soll im Hinblick auf den stark steigenden Güterumschlag im Hamburger Hafen künftig noch weiter ausgebaut werden. Allein im ersten Halbjahr 2007 stieg der Umschlag der beförderten Bahncontainer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,1 Prozent auf rund 881.000. Bis 2015 prognostizieren Experten eine Verdopplung des Containerumschlags im Hamburger Hafen auf rund 18,1 Mio. TEU. Auf die Hafenbahn entfallen davon rund 4,5 Millionen TEU, was einer Verdreifachung des aktuellen jährlichen Volumens entspricht. (stb)
Hamburger Hafen: Schnellere Transportabwicklung
Neues EDV-System soll vereinfachte Zollabwicklung im Bahnverkehr ermöglichen